Chronik


Das Kunsthaus Lempertz ist eines der führenden Kunstauktionshäuser Europas und das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis 1798 zurück, als Johann Matthias Heberle in Köln ein „Antiquargeschäft mit Auktionsanstalt“ eröffnet, das bedeutende Buch- und Kunstauktionen veranstaltet. Nach dem Tod des Firmengründers 1840 übernimmt dessen 24-jähriger Mitarbeiter Heinrich Lempertz das Unternehmen, das fortan „J. M. Heberle (H. Lempertz)“ heißt.

Erstes Auktionshaus 1845 in Bonn

Am 5. September 1844 erteilt die Kölner Regierung die Konzession zur Errichtung einer Filiale in Bonn, deren Leitung Mathias Lempertz übernimmt, der Bruder von Heinrich Lempertz. Am 18. November 1844 findet die erste Lempertz-Auktion auf Bonner Boden statt; ab April 1845 domiziliert das Unternehmen in der Fürstenstraße 2 in dem Haus, in dem 1826 die Witwe von Friedrich Schiller gestorben war. Mit der Versteigerung der bedeutenden Bibliothek von A. W. Schlegel begründet das Unternehmen im Dezember 1845 seinen hervorragenden Ruf. Es folgen u. a. die Nachlässe von E. M. Arndt (1860) und B. Hundeshagen (1867) mit einer Nibelungenhandschrift des frühen 15. Jahrhunderts, die von der Königlichen Bibliothek Berlin ersteigert wurde.

Lempertz geht nach Köln

1875 übernimmt der Mitarbeiter Peter Hanstein die renommierte Firma und verlagert das Auktionsgeschäft und die Versteigerungen sukzessive nach Köln. 1917 wird das klassizistische Haus Fastenrath am Neumarkt erworben. Wie die gesamte Kölner Innenstadt wird das Gebäude 1943 von Bomben zerstört. Nach der Währungsreform gelingt es Lempertz erneut, sich als führendes deutsches Kunst- und Auktionshaus zu profilieren. Sichtbarer Ausdruck ist das 1952 vollendete, heute unter Denkmalschutz stehende Geschäftshaus am Neumarkt. 1953-1957 finden hier die ersten Ausstellungen des Römisch-Germanischen Museums und des Wallraf-Richartz-Museums statt. 1965 wird erfolgreich die Galerie Lempertz Contempora gegründet, ein Ausstellungsforum für zeitgenössische Kunst. 1984 ergänzt Lempertz das Programm durch eine Beteiligung an dem Antiquariat Venator. Der Name wird in Venator & Hanstein geändert.

International Auctioneers nehmen Lempertz auf

Seit Anfang des Jahres 2000 ist das Kunsthaus Lempertz als einziges deutsches Auktionshaus Mitglied der 1993 gegründeten renommierten Gruppe International Auctioneers (IA AG), die weltumspannend acht führende unabhängige Auktionshäuser aus acht Ländern vereint.

Jährlich rund 18 Kunstauktionen

Auktionen und der Verkauf von Büchern und Graphik markieren den Beginn des Auktionshauses. Im Lauf der zweiten Hälfte des 19. Jh. werden immer mehr Gemälde Alter Meister und Kunstgewerbe von bester Qualität versteigert. Die ersten bedeutenden Sammlungen kommen bei Lempertz zum Aufruf. Die Reputation des Hauses wächst kontinuierlich. Bald ist Lempertz eines der führenden Auktionshäuser in Deutschland. 1908 beginnt Lempertz als erstes europäisches Kunstauktionshaus, Ostasiatische Kunst bzw. Asiatika zu versteigern. Seit 1958 führt das Haus gesonderte Versteigerungen Moderner Kunst durch. Als erstes deutsches Auktionshaus versteigert Lempertz ab 1989 Zeitgenössische Kunst sowie Photographie in eigenen Auktionen und festigt damit seine Vorreiterrolle. Daneben ist Lempertz das einzige deutsche Auktionshaus mit Versteigerungen im Ausland: Afrikanische und Ozeanische Kunst werden seit 1992 in der Brüsseler Dependance versteigert.

Pro Jahr werden bei Lempertz in Köln rund 20 Auktionen abgehalten, die von reich illustrierten Katalogen und einwöchigen Vorbesichtigungen begleitet werden. Neben den Frühjahrs- und Herbstauktionen, auf denen jeweils Alte Kunst, Kunstgewerbe mit Porzellan und Silber, Moderne und Zeitgenössische Kunst, Photographie und Asiatika versteigert werden, gibt es noch zwei Auktionen für Alte Bücher und Graphik sowie im Frühjahr die Auktion Afrikanische und Ozeanische Kunst in unserer Brüsseler Filiale. Im Übrigen kann man jede laufende Auktion auch online im Internet verfolgen und auch auf diesem Wege auf die Objekte bieten und diese ersteigern.

Repräsentanzen

1965 wird ein erstes Auslandsbüro in New York eröffnet. Inzwischen gibt es weitere Repräsentanzen in Zürich, Mailand, Wien, Paris, London und in São Paulo. 1985 wird in der Belgischen Hauptstadt eine Dependance wiedereröffnet, in welcher regelmäßig Auktionen abgehalten werden. In Deutschland unterhält Lempertz neben dem Hauptsitz in Köln, Häuser in Berlin und München. Im Hauptstadtbüro wird traditionsgemäß die Frühjahrssaison mit der Preußen-Auktion eröffnet, zudem finden regelmäßig Ausstellungen und Vorbesichtigung im Vorfeld der Auktionen statt.

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