Jost Amman - Biografie
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Jost Amman wurde am 13. Juni 1539 in Zürich geboren. Als Sohn eines Gelehrten erhielt er eine für damalige Verhältnisse umfassende und anspruchsvolle Ausbildung; von diesem Umstand abgesehen ist über seine Kindheit und Jugend jedoch wenig bekannt. Fest steht, dass er Anfang der 1560er Jahre nach Nürnberg übersiedelte und zunächst mit dem ansässigen Zeichner und Kupferstecher Virgil Solis zusammenarbeitete. Solis war als Künstler außerordentlich erfolgreich, seine Werke erfreuten sich so großer Nachfrage, dass er sich außerstande sah, diese ohne Hilfe von Mitarbeitern zu bewältigen. Dank optimierter Fertigungsmethoden und exzellent ausgebildeter Helfer gehörte die Werkstatt von Virgil Solis zu den profiliertesten Kunstbetrieben ihrer Zeit; die dort entstandenen Arbeiten wurden außerdem häufig nachgeahmt und kopiert. Die Zusammenarbeit von Jost Amman und Virgil Solis währte aber nur kurz, weil der Nürnberger Meister bereits 1562 starb. Zwar führte seine Witwe die Werkstatt weiter, als eigentlicher Nachfolger entpuppte sich aber der neu zugezogene Schweizer Amman, der allein über das nötige Geschick verfügte, um die entstandene Lücke zu schließen.
Jost Amman konnte sich dank seiner künstlerischen Begabung rasch als selbstständiger Meister in Nürnberg etablieren und erhielt 1577 das Bürgerrecht. Ein vielbeachteter Schwerpunkt seines Schaffens stellten Buchillustrationen dar, bei denen er besondere Meisterschaft bewies und eine Vielzahl von Themen bediente. Er schuf Bildschmuck für Bibeldrucke und weitere religiöse Schriften, illustrierte Ausgaben klassischer Werke, Chroniken und Rechtskodizes. Dabei half ihm nicht nur sein handwerkliches und künstlerisches Talent, sondern auch seine ausgeprägte Beobachtungsgabe. Mit scharfem Blick erfasste er auch kleine Details alltäglicher Abläufe und ließ diese in seine lebensnahen und ausdrucksstarken Darstellungen einfließen. Folgerichtig sind es gerade seine Illustrationen der zeitgenössischen Moden und Arbeitsabläufe, die heute auf besonderes Interesse der Kunst- wie Geschichtsforschung stoßen. Die sehr detaillierten und fachkundigen bildlichen Ausführungen vermitteln ein lebendiges Bild von den damaligen Gepflogenheiten. In Sonderheit ist hier das Frauentrachtenbuch zu nennen, in dem Jost Amman die Moden des 16. Jahrhunderts über alle Stände hinweg von der Magd bis zur Kaiserin auf eine wirklichkeitsnahe Weise veranschaulicht.
Jost Amman erreichte während seiner über drei Jahrzehnte währenden Schaffenszeit eine ungeheure Produktivität, die zu einer Vielzahl von Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten führte. Für sein Werk charakteristisch ist eine häufig überschlanke Darstellung der menschlichen Figuren. Zu seinen Lebzeiten genoss Jost Amman großen Ruhm und erhielt prestigeträchtige Aufträge aus höchsten Kreisen; 1583 wurde er ausgewählt, um den Kurfürsten Ludwig VI. auf dessen Totenbett zu malen. Neben seinem umfangreichen grafischen Werk betätigte sich Jost Amman auch als Schriftsteller und verfasste mehrere Schriften, in denen er theoretische und technische Fragen der Kunst behandelte. Eine große Auswahl seiner Werke kann heute im Kupferstichkabinett in Berlin bewundert werden.
Jost Amman starb am 17. März 1591 in Nürnberg.
© Kunsthaus Lempertz
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