George Barris wurde berühmt als der Fotograf, der die letzten Bilder von Marilyn Monroe vor ihrem Tod machte. Der US-amerikanische Porträtfotograf mit rumänischen Wurzeln fotografierte aber auch zahlreiche andere Berühmtheiten seiner Zeit und führte ein Leben für die Fotografie.
(...) WeiterlesenGeorge Barris war der Junge mit der Kamera
George Barris wurde am 14. Juni 1922 in Manhattan, New York City, geboren. Der Sohn rumänischer Einwanderer bekam zu seinem sechsten Geburtstag von seinem älteren Bruder Willie eine kleine Kamera geschenkt und entwickelte schnell eine große Faszination für die Fotografie. Schon als Kind eignete er sich die Grundlagen des Handwerks an und fasste den Lebenstraum, Fotograf zu werden. Auf die erste Boxkamera folgte bald eine Klappkamera, die George Barris auf allen Wegen mit sich führte: in der Schule, auf Familienfesten, bei offiziellen Anlässen. In einer Zeit, in der die Fotografie noch nicht allgegenwärtig war, fand er mit seinem Hobby großen Anklang bei Freunden und Familie, und verdiente sich sein erstes Geld mit diesen Bildern. Auch für den Pfarrer der örtlichen Gemeinde fotografierte er bei kirchlichen Veranstaltungen und war bald überall bekannt als der Junge mit der Kamera.
Kriegsberichterstatter und Hollywoodfotograf
George Barris verfolgte seinen Berufswunsch schon früh mit großer Zielstrebigkeit. Er begnügte sich nicht damit, Freunde und Familie mit seinen Bildern zu bedienen, sondern begab sich bewusst auf die Suche nach interessanten Motiven, um die Fotografien dann an die Redaktionen von Zeitschriften zu schicken. Dabei fand er wohlwollende Abnehmer, die ihn dazu ermutigten, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und am besten ganze Bildergeschichten zu konzipieren, anstatt nur einzelne Bilder ohne Kontext zu machen. Während des Zweiten Weltkriegs erkannte auch das US-Militär sein fotografisches Talent und setzte ihn als offiziellen Bildberichterstatter zu verschiedenen Anlässen ein. Unter anderem fotografierte George Barris die Siegesfeier von General Dwight D. Eisenhower und stellte die Bilder im Anschluss zu einem Album zusammen. In Anerkennung für seine Verdienste erhielt Barris ein von Eisenhower signiertes Exemplar. Nach dem Krieg machte er sich als Fotograf selbstständig und fand sein Auskommen in Hollywood, wo er von der prosperierenden Filmwirtschaft zahlreiche Aufträge erhielt.
Für immer der Fotograf von Marilyn Monroe
George Barris fotografierte in Hollywood die großen Namen, darunter Elizabeth Taylor am Set des Monumentalfilms Cleopatra, Clark Gable, Frank Sinatra, Charlie Chaplin und Marlon Brando. In die Geschichte ging er aber ein durch seine Bilderserie von Marilyn Monroe, die er 1954 am Set von Billy Wilders Das verflixte 7. Jahr (The Seven Year Itch) kennenlernte. Schauspielerin und Fotograf pflegten danach eine jahrelange Freundschaft und als Monroe nach der Scheidung von ihrem dritten Ehemann und dem Verlust einer Filmrolle ein biografisches Buch Marilyn: Her Life In Her Own Words plante, sollte George Barris die Bilder dafür aufnehmen. Die Fotosession fand am am 13. Juli 1962 statt, am 4. August desselben Jahres starb die Popikone an einer Überdosis von Barbituraten. Ihr vorzeitiger und tragischer Tod machte George Barris unsterblich: Bis heute sein Name in einem Atemzug mit Marilyn Monroe genannt.
George Barris starb am 30. September 2016 in Thousand Oaks, Kalifornien.