Kaspar Benedikt Beckenkamp

Kaspar Benedikt Beckenkamp - Ausbildung bei Januarius Zick und Christian Georg Schütz dem Älteren

Kaspar Benedikt Beckenkamp wurde am 7. März 1747 in Ehrenbreitstein geboren. Das dritte Kind eines Weinbrenners und Malers kam über seinen Vater schon früh mit der bildenden Kunst in Berührung. Dieser war ausgerechnet im Geburtsjahr Kaspar Benedikt Beckenkamps zum Hofmaler am kurtrierischen Hof in Ehrenbreitstein ernannt worden. Nach dem Tod des Vaters führte die Mutter das Atelier selbstständig weiter und Kaspar Benedikt Beckenkamp unterstützte sie dabei bis zu seinem 34. Lebensjahr. Er studierte in Würzburg die Fresken von Giovanni Battista Tiepolo, Johannes Zick und Januarius Zick sowie die Porträts von Adam Friedrich von Seinsheim. Bei Januarius Zick nahm er wohl auch Malunterricht, später ging er in Frankfurt bei Christian Georg Schütz dem Älteren in die Lehre. Wie sein Vater erhielt auch Beckenkamp Aufträge des Hofes, wurde aber nicht fest angestellt. Kurfürst Clemens Wenzeslaus schätzte besonders die Reiterporträts des Künstlers und vermittelte Beckenkamp wichtige Kontakte, darunter wohl auch die Bekanntschaft mit dem Kölner Kurfürsten Maximilian Franz von Österreich.

Porträtmalerei war ein Schwerpunkt der 50-jährigen Künstlerlaufbahn

Kaspar Benedikt Beckenkamp unterhielt gute Beziehungen zum Bonner Raum, wo sein Bruder Johann Peter Beckenkamp lebte, dessen Frau Veronika als Hofsängerin über wichtige Kontakte verfügte. Sie führte ihn in das Haus des Grafen Sigismund zu Salm-Reifferscheidt ein, der zu einem bedeutenden Förderer des Künstlers wurde. Beckenkamp etablierte sich als gefragter Porträtist, dem zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der damaligen Zeit Modell saßen; so zählten Adolf von Hüpsch, Joseph Gregor Lang und der Reichsgraf Fugger zu seinen Kunden. Neben dem Adel gehörte vor allem der Klerus zu seinen Auftraggebern. Stilistisch umfasste der Künstler bei seiner Porträtmalerei eine weite Spanne, entwickelte seine Malweise vom detailverliebten Rokoko über den strengen Klassizismus bis hin zum intimen Biedermeier. Im Jahr 1786 erwarb Beckenkamp das Bürgerrecht der Stadt Köln sowie die Aufnahme in die städtische Malerzunft. Nach dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen wurde er zum jüngeren Amtsmeister der Zunft gewählt, eine spätere Kandidatur zum älteren Meister blieb jedoch erfolglos.

Die französische Besatzung brachte dem Künstler zahlreiche Aufträge

Kaspar Benedikt Beckenkamp unternahm seinem Biografen Matthias Joseph de Noël zufolge Reisen in die Niederlande und nach Aachen. Möglicherweise hielt er sich auch längere Zeit im niederländischen Groningen auf; in jedem Fall aber profitierte er von den politischen Unruhen, da er als Maler viele der dabei verlorengegangenen Kunstwerke durch neue zu ersetzen hatte. So malte er für seinen Freund und Förderer Ferdinand Franz Wallraff Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, um den im Krieg beschädigten Dreikönigsschrein des Kölner Doms instand zu setzen. Auch bekam er zahlreiche Bilder zu schätzen, die infolge der Säkularisierung zwangsverkauft werden mussten. Insgesamt verfügte der Künstler über eine so glänzende Auftragslage, dass er einige kleinere Arbeiten an seinen Sohn Sigismund August und verschiedene Schüler delegierte.

Kaspar Benedikt Beckenkamp starb am 1. April 1828 in Köln.