Heinrich Böhmer

Heinrich Böhmer - Meisterschüler von Eugen Dücker

Heinrich Böhmer wurde am 5. Mai 1852 in Düsseldorf geboren. Seine Neigung zur Kunst fand in seiner Heimatstadt das passende Umfeld: An der Düsseldorfer Kunstakademie absolvierte er von 1876 bis 1883 ein Studium der Malerei. Zunächst waren die Historienmaler Peter Jansen, Heinrich Lauenstein und Andreas Müller seine Lehrer, ehe er 1878 in die Landschaftsklasse des deutsch-russischen Landschaftsmalers Eugen Dücker wechselte. Als Dückers Meisterschüler beschloss er sein Studium. Obwohl sich nun eine lange und äußerst produktive Malerkarriere entwickelte, ist über das Leben Heinrich Böhmers kaum etwas bekannt. Er hatte einen Sohn gleichen Namens, der ebenfalls als Maler tätig war – mitunter wird Böhmer deshalb der Zusatz der Ältere beigelegt. Er war Mitglied verschiedener Künstlervereinigungen, darunter der berühmte Düsseldorfer Malkasten, und auf zahlreichen Ausstellungen in Düsseldorf und Berlin vertreten.

Der deutsche Wald in archaischer Kraft und Schönheit

Heinrich Böhmer malte am liebsten die dichten deutschen Wälder. Dabei gelang ihm ein besonderer Spagat zwischen einer mitunter stark idealisierten Darstellung und einem beeindruckend hohen Detailgrad, bei dem sich die scharfe Beobachtungsgabe des Künstlers ebenso wie seine hohe malerische Fertigkeit zeigte. Figuren sind auf den Bildern von Heinrich Böhmer nur selten zu sehen, wenn er wirklich einmal Menschen darstellte, dann wirkten diese vor den archaischen, unberührten und undurchdringlichen Waldlandschaften wie ein irritierender Anachronismus, mit dem der Künstler eine einen zeitgemäßen Bezug zu seiner in einer fernen Vergangenheit wurzelnden Kulisse herzustellen versuchte. Die Vorlagen für seine Bilder hatte er auf Reisen in den Harz, das Vogelgebirge, die Eifel und den Odenwald entdeckt und zunächst in Form von Studien festgehalten.

Heinrich Böhmer starb im Jahr 1930 in seiner Geburts- und Heimatstadt Düsseldorf.