Theodor Bogler

Theodor Bogler wurde am 10. April 1897 in Hofgeismar geboren. Der Enkel des Wiesbadener Architekten Wilhelm Bogler (1825–1906) und ältere Bruder des Malers Friedrich Wilhelm Bogler (1902–1945) musste im Ersten Weltkrieg als Offizier Dienst tun und begann im Anschluss ein Studium am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Von 1919 bis 1920 besuchte er zunächst den Vorkurs bei Johannes Itten (1888–1967) und dann den Unterricht bei Lyonel Feininger (1871–1956). Im Jahr 1920 verbrachte Theodor Bogler ein Sommersemester in München und studierte dort an der Technischen Hochschule und an der Ludwig-Maximilians-Universität Architektur- und Kunstgeschichte. Das für ihn zur Lebensaufgabe werdende Töpferhandwerk erlernte er unter Max Krehan (1875–1925) und Gerhard Marcks (1889–1981) in der Bauhaus-Töpferei (eigentlich Keramische Werkstatt am Bauhaus) in Dornburg, die er bis 1924 besuchte. 1922 legte Theodor Bogler seine Gesellenprüfung ab.

Theodor Bogler gestaltete im Jahr 1924 auf Anregung von Walter Gropius (1883–1969) seine berühmte Bogler-Vorratsdose für die Küche des Musterhauses Am Horn und schuf damit einen Klassiker der Moderne. Im selben Jahr übernahm er die kaufmännische Leitung der Bauhaus-Töpferei, während sein Schwager, der Keramiker und Bildhauer Otto Lindig (1895–1966) die für die technische Leitung verantwortlich zeichnete. Als künstlerischer Leiter war Theodor Bogler auch von 1925 bis 1926 für die Steingutfabriken Velten-Vordamm tätig, nach seinem Anschluss an den Benediktinerorden kam es in den Jahren 1934 bis 1938 außerdem zu einer Zusammenarbeit mit den HB-Werkstätten für Keramik. In dieser Zeit erweiterte er sein Oeuvre auch um sakrale und liturgische Gegenstände sowie um Paramente. Auch verfasste er zahlreiche Schriften, die sich zumeist mit dem Thema der Liturgie und dem Mönchtum auseinandersetzten.

Theodor Bogler empfand den Tod seiner Frau, einer Offizierswitwe, die er 1922, im Jahr seiner Gesellenprüfung, geheiratet hatte, als einschneidendes Erlebnis. In der Folge konvertierte er zum Katholizismus und trat 1927 in das Kloster Maria Laach ein. Nach einem Studium der Theologie und der Philosophie empfing er am 11. September 1932 die Priesterweihe. 1938 wurde er zum Prior der Abtei und übte dieses Amt bis 1948 aus. Zweimal verantwortete er die notwendige Restaurierung an der Basilika des Klosters. 1948 übernahm Theodor Bogler die Leitung des Kunstverlags Ars liturgica und damit auch der Kunstwerkstätten der Abtei, zu denen auch die Bildhauerwerkstatt gehörte, der zu dieser Zeit Alphons Biermann (1906–1977) als künstlerischer Leiter vorstand. Bogler ging in dieser Funktion mit Glück und Geschick vor und bemühte sich unter anderem um eine Erneuerung der geschäftlichen Verbindungen zu der renommierten Majolika Manufaktur Karlsruhe.

Theodor Bogler starb am 13. Juni 1968 in Andernach.