August von Brandis - Biografie
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August von Brandis wurde am 12. Mai 1859 in Haselhorst geboren. Seine Eltern gehörten dem alten Adelsgeschlecht der Brandis aus Alfeld an der Leine an und lebten im Baltikum, wünschten sich aber für den Sohn eine Ausbildung in Deutschland. Aus diesem Grund kam August von Brandis zunächst in die Obhut von Verwandten in Hannover und lebte dann in Berlin bei seinem Bruder, der als Stenograf im Reichstag arbeitete. Schon als Schüler begeisterte er sich für die bildende Kunst und durchstreifte die Berliner Museen auf der Suche nach Anregungen für seine ersten Zeichenversuche. Ganz entgegen seinen Neigungen begann er nach dem Abitur ein Studium der Medizin, das er allerdings bald wieder abbrach. Stattdessen bewarb er sich mit Erfolg an der Königlich-Preußischen Akademie der Künste in Berlin, musste aber zeitgleich an einem Berliner Gymnasium selbst Zeichenunterricht erteilen, um sein Studium zu finanzieren.
August von Brandis gehörte an der Berliner Akademie zunächst der Klasse von Hugo Vogel an und kam nach dessen Ausscheiden zu dem konservativ eingestellten Anton von Werner. Mit der akademischen Malerei tat er sich schwer; er ging lieber eigene Wege, was seine Lehrer weitgehend duldeten. Außer dem Manierismus gab es kaum eine Strömung, die vor seinem kritischen Auge bestehen konnte. Er selbst malte in seinen Berliner Jahren vor allem religiöse Motive und konnte damit auch einige Erfolge erzielen: Mit seiner Darstellung der Auferweckung der Tochter des Jaïrus gewann er einen internen Wettbewerb der Akademie. Als Zeichenlehrer konnte er durch seine neuartigen Lehrmethoden seine Studenten und Vorgesetzten gleichermaßen überzeugen, so dass er mit der Ausbildung weiterer Lehrer beauftragt wurde. Trotzdem kam es seiner eigenwilligen künstlerischen Ansätze wegen immer wieder zu Reibereien mit den Berliner Akademikern, man kritisierte seinen pastosen Farbauftrag als »verkleisterte« Malweise und sparte auch sonst nicht an spöttischen Seitenhieben. Mit Professuren in Danzig und Aachen versuchte August von Brandis, sich der Berliner Enge zu entziehen.
August von Brandis pflegte eine lebenslange enge Freundschaft mit Adolf Hölzel und schloss sich zeitweise dessen Kreis in der Künstlerkolonie Dachau an. In dieser Zeit malte Brandis vorwiegend im impressionistischen Stil der Schule von Barbizon. Der Aufenthalt des Hölzel-Kreises in Monschau ging auf eine Anregung Brandis' zurück. 1909 folgte er dem Ruf nach Aachen, wo er die Nachfolge von Alexander Renz an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule antrat und bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1929 zwei Jahrzehnte als Professor für Malerei lehrte. Einen großen Stellenwert in seinem Schaffen nahmen die »Raumbilder« ein, mit denen August von Brandis die wechselnden Lichtverhältnisse in Innenräumen erkundete. Er unternahm mehrere Reisen, um bestimmte historische Innenarchitekturen zu studieren und zu malen. Für seine Kunst erhielt August von Brandis Preise und Auszeichnungen, darunter mehrere Goldmedaillen großer Kunstausstellungen in Berlin und München.
August von Brandis starb am 18. Oktober 1947 in Aachen.
© Kunsthaus Lempertz
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