Alberto Burri - Biografie
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Alberto Burri wurde am 12. März 1915 in Città di Castello geboren. Eigentlich wollte er gerne Arzt werden und nach Afrika auswandern, weshalb er sich zunächst für ein Studium der Tropenmedizin entschied. Als er 1940 in Perugia promovierte, war der Zweite Weltkrieg jedoch bereits im Gange und die Dienste des jungen Mediziners wurde an anderer Stelle gebraucht. Während seines Einsatzes in Tunesien geriet Alberto Burri schließlich in Kriegsgefangenschaft und wurde in einem amerikanischen Lager in Hereford, Texas interniert, wo er aus Langeweile zu malen begann. Unter dem Eindruck des großen Elends, das der Krieg verursacht hatte, gab er seinen Arztberuf auf und wandte sich der Kunst zu. Die belastenden Kriegserfahrungen begleiteten aber auch den Künstler Alberto Burri und prägten zeitlebens seine Arbeit. Anfangs waren es einfache Zeichnungen der Schrecknisse, derer er in den dunklen Kriegsjahren ansichtig wurde: Gesichter, von Schmerz verzerrt, schwere Verletzungen bis hin zu Verstümmelungen und immer wieder die nackte Angst vor dem tödlichen Grauen.
Die figurative Frühphase ließ der Künstler bald hinter sich, die dystopische Grundstimmung blieb seinem Werk jedoch erhalten. Tatsächlich gleichen viele Arbeiten Alberto Burris einer Kriegslandschaft: Sie sind dunkel, düster und kaputt – höchstens ein blutiges Rot leuchtet bisweilen daraus hervor. Großenteils handelt es sich um Collagen aus verschiedenen Materialien, die der Künstler nicht nur zusammensetzte, sondern zuvor auch bewusst beschädigte: Holz wurde verkohlt, Plastik angeschmolzen, die Zerstörung ist ein allgegenwärtiges Element auf den Bildern von Alberto Burri und bildet das unumstrittene Zentrum seines schöpferischen Interesses. Dabei weist die Schneise der Zerstörung, die sich durch Burris farbarme Dystopien zieht, immer auf die Stunde Null, auf das Ende des Krieges, auf den Moment, in dem aus der alles durchdringenden Schwärze des Nichts wieder etwas Neues entstehen kann. Im eigentlichen Sinn ist also nicht Zerstörung, sondern Schöpfung das große Thema des eigenwilligen Italieners, der mit diesem Ansatz schnell die Aufmerksamkeit der weltweiten Kunstszene gewann.
Seine erste Einzelausstellung bekam Alberto Burri 1947 in der Galleria La Margherita in Rom, wo er seit 1945 lebte und arbeitete. Auch in den USA wurde man auf den innovativen italienischen Künstler aufmerksam, bereits 1954 wurde die Materialkunst Alberto Burris im angesehenen Solomon R. Guggenheim Museum in New York präsentiert. Gleich siebenmal nahm Burri an der Biennale in Venedig teil, dreimal war er Gast auf der documenta in Kassel. Für seine Kunst erhielt Alberto Burri Preise und Auszeichnungen, darunter der Antonio-Feltrinelli-Preis, der ihm 1973 verliehen wurde. Trotz dieser umfassenden Anerkennung war Burri ein Vertreter der leisen Kunst, der keine spektakulären Erfolge feierte, sondern zu einer verlässlichen Größe für Eingeweihte wurde. Trotzdem gilt der fleißige Italiener neben seinem Landsmann Lucio Fontana als wichtigster Wegbereiter der Arte Povera.
Alberto Burri starb am 13. Februar 1995 in Nizza.
© Kunsthaus Lempertz
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