Achille Castiglioni - Biografie
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Achille Castiglioni wurde am 16. Februar 1918 in Mailand geboren. Der zweite Sohn des bekannten Bildhauers Giannino Castiglioni studierte wie seine beiden älteren Brüder Pier Giacomo Castiglioni und Livio Castiglioni am Polytechnikum in Mailand Architektur. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums konnte sich Achille Castiglioni wieder seinen Brüdern anschließen, die seit 1938 in Mailand eine Bürogemeinschaft pflegten und in Zusammenarbeit mit Luigi Caccia Dominioni ein äußerst erfolgreiches Radiogerät designt hatten. Während Dominioni und einige Jahre später auch Livio Castiglioni eigene Wege gingen, setzten Pier Giacomo Castiglioni und Achille Castiglioni die Zusammenarbeit fort und feierten mit ihrem schlichten, betont sachlichen Stil zahlreiche Erfolge, denen sie ihren Ruf als wichtigste italienische Designer der Nachkriegszeit verdankten. Mitunter nahmen sie einfach bereits bestehende Produkte auseinander und setzten sie auf eine völlig unerwartete, unorthodoxe Weise wieder zusammen. Für ihre Stehlampe Toio montierten sie einen Autoscheinwerfer auf einer Stahlstange; das originelle Stück fand zusammen mit der Hängelampe Parentesi Eingang in das New Yorker Museum of Modern Art.
Achille Castiglioni behielt die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinem Bruder Pier Giacomo bei, bis dieser 1968 überraschend im Alter von gerade 55 Jahren starb. Wenige Jahre zuvor hatten die Brüder noch einen ihrer größten Erfolge feiern können, die Stehleuchte Arco für den Hersteller Flos, die bis heute als eine Ikone des modernen Industriedesigns gilt. Die Brüder wollten die Effektivität einer Deckenleuchte mit einer Stehleuchte erzielen, um eine Beschädigung der Zimmerdecke zu vermeiden – die Lösung fanden sie im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße. Sie adaptierten das Prinzip der Straßenbeleuchtung, die trotz fester Bodenfixierung einen Umkreis von mehreren Metern erhellen kann. Ein Marmorblock diente als Verankerung. Ein weiterer großer Erfolg war der Stuhl Lierna aus gepolstertem, mit Leder überzogenem Sperrholz, der 1958 eine neue Ära einläutete. Besonders originell war das Modell Mezzadro, für das ein Traktorsitz als Basis diente. Die Designwelt des 20. Jahrhunderts wäre ohne das Werk der Brüder Castiglioni eine völlig andere – der Einfluss der beiden findigen Italiener ist kaum zu überschätzen.
Achille Castiglioni setzte sein innovatives Werk ohne seinen Bruder fort und konnte nahtlos an die gemeinsamen Erfolge anknüpfen. Das Rezept für gutes Design fasste er einmal bündig zusammen: Man müsse einfach immer ganz neu beginnen, nicht bequem auf Bestehendem aufbauen, und dabei vor allem mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, mit offenen Augen durchs Leben gehen und ein Auge für die richtige Inspiration entwickeln. Diese Einstellung prägte das gesamte Schaffen von Achille Castiglioni, der keines seiner Stücke leichtfertig und um seiner selbst willen dahinwarf, sondern zu jedem Entwurf eine Geschichte zu erzählen wusste. Immer war es eine bestimmte Kette an Gedanken und Erwägungen, die geradezu zwangsläufig auf das jeweilige Ziel hinauslief.
Achille Castiglioni starb am 6. Dezember 2002 in seiner Geburts- und Heimatstadt Mailand.
© Kunsthaus Lempertz
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