Philippe de Champaigne

Philippe de Champaigne - Erste Erfolge an der Seite von Nicolas Poussin in Paris

Philippe de Champaigne wurde am 26. Mai 1602 in Brüssel geboren. Der Maler entstammte ärmlichen Verhältnissen, wuchs aber in einer äußerst kunst- und kulturfreundlichen Umgebung auf: Der Regent der Spanischen Niederlande und Erzherzog Albrecht VII. von Habsburg erwies sich wie auch seine Gemahlin, die Infantin Isabella Clara Eugenia von Spanien, als großer Förderer der Künste. Philippe de Champaigne erhielt seinen ersten Malunterricht von dem Landschaftsmaler Jacques Fouquières. Im Jahr 1621 gelangte der junge Künstler nach Paris, wo er gemeinsam mit seinem berühmten Kollegen Nicolas Poussin an der Ausgestaltung des Palais du Luxembourg arbeitete. Dort stellte er sich so geschickt an, dass er sich anschickte, erfolgreicher zu sein als Nicolas Duchesne, dem die Gesamtleitung der Arbeiten oblag. Duchesne entwickelte darum bald eine scharfe Eifersucht auf den immer erfolgreicher werdenden Maler, sodass Philippe de Champaigne schließlich seine Stellung aufgab und nach Brüssel zu seinem Bruder floh.

Als gefeierter Hofmaler im Dienst von Krone und Klerus

Philippe de Champaigne musste aber nicht lange in seinem selbstgewählten Exil bleiben. Die Nachricht vom Tod Nicolas Duchesnes führte ihn alsbald nach Paris zurück, wo er nicht nur die Tochter seines früheren Widersachers heiratete, sondern auch die Gunst von Maria de' Medici gewann, in deren Auftrag das Palais du Luxembourg erbaut worden war. Sie berief de Champaigne in der Nachfolge des verstorbenen Duchesne zu ihrem neuen Hofmaler und stattete ihn als solchen nicht nur mit einem stattlichen Jahressalär, sondern auch mit prestigeträchtigen Aufträgen aus, unter anderem mit den Dekorationen für die Karmeliterkirche Faubourg Saint-Jacques. Obwohl die Kirche den Wirren der Französischen Revolution zum Opfer fiel, konnten einige der Gemälde des Meisters gerettet werden, so befindet sich das Bild Mariä Himmelfahrt heute im Louvre. Philippe de Champaigne schuf außerdem einige Bilder für die berühmte Kathedrale Notre-Dame de Paris und erhielt Aufträge von Kardinal Richelieu, für den er das Palais Royal, den Dom der Sorbonne und weitere Gebäude ausgestaltete.

Mit kühlen Farben und strenger Komposition an die Spitze

Philippe de Champaigne schuf ein umfangreiches Werk, zu dem in der Hauptsache religiöse Darstellungen gehörten, aber auch Porträts, die zumindest in den frühen Jahren des Künstlers vom Stil seines Zeitgenossen Rubens beeinflusst waren. Mit den Jahren entwickelte er zunehmend einen eigenständigen Stil, der mit kühl-brillanter Farbgestaltung und strenger Komposition ein wachsendes Publikum begeisterte. Zu diesem zählten sämtliche Mitglieder des französischen Hofes, außerdem zahlreiche hochrangige Vertreter von Adel, Klerus und Politik. Philippe de Champaigne besaß eine so große Popularität, dass Edmond Rostand ihn noch zwei Jahrhunderte später in seinem weltberühmten Drama Cyrano de Bergerac erwähnte. Zu seinen Schülern zählten neben seinem Neffen Jean Baptiste de Champaigne klangvolle Namen wie William Faithorne und Nicolas de Plattemontagne.

Philippe de Champaigne starb am 12. August 1674 in Paris.