Erich Dieckmann - Biografie
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Erich Dieckmann wurde 1896 in Kauernik, damals Kreis Löbau, Westpreußen, geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt. Sein 1918 an der Technischen Hochschule in Danzig begonnenes Architekturstudium brach er 1920 nach dem Vordiplom ab. In Dresden absolvierte er ein einjähriges Mal- und Zeichenstudium, ehe er 1921 nach Weimar zog und sich am Staatlichen Bauhaus zum Tischler ausbilden ließ. Schon in dieser Zeit entstanden zahlreiche Entwürfe für Möbel, die auch für die Bauhaus-Ausstellung 1923 berücksichtigt wurden. 1924 legte Erich Dieckmann mit Erfolg seine Gesellenprüfung ab.
Als das Bauhaus seinen Sitz nach Dessau verlegte, blieb Erich Dieckmann in Weimar an der Staatlichen Bauhochschule und übernahm dort 1925 die Leitung der Tischlerei. Sein Vorgesetzter in dieser Zeit war der berühmte Architekt und Architekturtheoretiker Otto Bartning, der seinen Stuhl 1930 nach dem Sieg der NSDAP in Thüringen räumen musste. Dasselbe Schicksal sollte Dieckmann wenige Jahre später ereilen: Er, der ab 1931 als Meister an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle tätig war, wurde 1933 von den Nationalsozialisten entlassen – die modernen Designermöbel, die Erich Dieckmann entworfen hatte, passten dem Geschmack der neuen Machthaber nicht. Trotzdem arbeitete Dieckmann ab 1936 für verschiedene Reichdienststellen als Referent, darunter das Amt Schönheit der Arbeit.
Das Gebrauchsmöbel als Kunstwerk – für Erich Dieckmann schlossen sich diese auf den ersten Blick gegensätzlichen Begriffe nicht aus. Er entwarf nicht nur unverwechselbare, innovative Designs auf Basis streng geometrischer, rechtwinkliger Rahmenkonstruktionen, sondern achtete gleichzeitig darauf, dass durch die verwendeten Standards und Normen eine kostengünstige Serienfertigung seiner Entwürfe möglich wurde. Dabei ging Dieckmann keine Kompromisse bei dem verarbeiteten Material ein, sondern arbeitete ausschließlich mit hochwertigen Hölzern wie Eiche, Kirsche, Buche und Esche. Daneben experimentierte er gelegentlich mit Stahlrohr, wenn auch nicht so umfassend und konsequent wie sein Bauhaus-Kollege Marcel Breuer. Eine typische Eigenart vieler Dieckmann-Möbel ist die durchgängige Verbindung von Stuhlbeinen und Armlehnen zu einer Kufenkonstruktion.
Allen Widrigkeiten zum Trotz sind die Möbel Erich Dieckmanns längst Teil der Kunstgeschichte geworden: Das heute denkmalgeschützte Musikheim in Frankfurt an der Oder wurde mit Möbeln von Erich Dieckmann ausgestattet, auch das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Musterhaus Am Horn, das als Versuchshaus des Bauhauses konzipiert wurde, besitzt ein Speise- und Herrenzimmer mit einem Interieur von Dieckmann. Neben dem Deutsch-Amerikaner Marcel Breuer, dem Erfinder des modernen Stahlrohrmöbels, gilt Erich Dieckmann heute als der bedeutendste Möbeldesigner, der aus der Bauhaus-Schule hervorging.
Erich Dieckmann starb 1944 in Berlin, wo er seit 1939 lebte. Seine Designerstücke haben dem Zahn der Zeit erfolgreich getrotzt und begeistern auch heute noch auf der ganzen Welt Liebhaber, die in Museen und Ausstellungen die entsprechenden Exponate bewundern und bei Auktionen für Stücke von Erich Dieckmann Preise in achtbarer Höhe bezahlen.
© Kunsthaus Lempertz
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