Themistokles von Eckenbrecher – Schon als Kind bereiste der Künstler die Welt
Karl Paul Themistokles von Eckenbrecher wurde am 17. November 1842 in Athen geboren. Seine Eltern, der Althistoriker, Arzt und Schriftsteller Gustav von Eckenbrecher (1807–1887) und dessen Frau, die italienische Kaufmanns- und Diplomatentochter Francesca (Fanny) Magdalena Eckenbrecher, geborene Danelon (1805–1879), unternahmen viele Reisen und hielten sich gerade in Athen auf, als ihr Sohn geboren wurde. Weil Gustav von Eckenbrecher ohnehin eine große Begeisterung für das alte Griechenland empfand, sich bestens mit Homer auskannte und sogar dem Hobby-Archäologen Heinrich Schliemann entscheidende Hinweise für dessen Suche nach Troja gegeben haben soll, erhielt der Sohn den ungewöhnlichen Namen Themistokles von Eckenbrecher. In Berlin, wo die Familie Eckenbrecher zeitweilig Wohnung nahm, besuchte Themistokles die englisch-amerikanische Schule; wenn er seinen Vater auf dessen häufigen Reisen begleiten durfte, erhielt er Unterricht von einem Privatlehrer. Unter den vielfältigen Eindrücken, die der junge Themistokles von Eckenbrecher in dieser Zeit sammeln konnte, faszinierte ihn nichts so sehr wie die Segelschifffahrt, die später zu einem wiederkehrenden Motiv in seinem künstlerischen Schaffen wurde.
Privatschüler von Oswald Achenbach in Düsseldorf
Themistokles von Eckenbrecher fand mit seinem Wunsch, Marine- und Landschaftsmaler zu werden, bei seinen Eltern viel Verständnis. Sein Vater, der zu dieser Zeit als Arzt in Potsdam praktizierte, gab ihn bei dem in Potsdam ansässigen Königlich-Preußischen Hofmaler Carl Gustav Wegener in die Lehre. 1861 bot der Umzug der Familie Eckenbrecher nach Düsseldorf die Möglichkeit, weiteren Unterricht bei Oswald Achenbach zu nehmen, der großen Gefallen an Themistokles von Eckenbrecher fand und ihn nach Kräften förderte. In Eckenbrechers Werk verraten vor allem Farbbrillanz, Lichtführung und Komposition den Einfluss Achenbachs, wobei dessen schwelgerische Staffage allerdings unerreicht blieb. In Düsseldorf trat Themistokles von Eckenbrecher in den Künstlerverein Malkasten ein; ganz nach dem Vorbild seines Vaters bereiste er weiter die Welt und sammelte eine Vielzahl an Motiven, die er in seiner Kunst verarbeitete. Oft malte er ein bestimmtes Bild erst Jahre nach dem Entstehen der ersten zugrunde liegenden Reiseskizze, weshalb sich seine Reisen oft nur schwer datieren lassen. Die Verständigung fiel ihm auf seinen Reisen meist nicht schwer: Er sprach ganze elf Sprachen.
Kunst für Panoramen und Postkarten
Themistokles von Eckenbrecher schuf 1882 im Auftrag der Stadt Hamburg gemeinsam mit seinem Malerkollegen Wilhelm Simmler ein großformatiges Orient-Panorama Einzug der Mekkakarawane in Cairo. Die beliebten Landschaftsbilder Eckenbrechers eigneten sich auch als Vorlage für Postkarten, die von verschiedenen Reedereien und vom Verlag Deutsches Kolonialhaus in Umlauf gebracht wurden. Mit seiner Ehefrau Johanna »Jane« geb. Stever (1850–1935) hatte mehrere Söhne, die ebenfalls den Namen Themistokles trugen, aber nicht in die Fußstapfen ihres Vaters traten, sondern andere Wege als Kaufmann, Offizier und Farmer einschlugen. Der jüngste Sohn kam noch zu Lebzeiten des Vaters als Fliegerleutnant bei einem Absturz ums Leben.
Themistokles von Eckenbrecher starb am 4. Dezember 1921 in Goslar.
Themistokles von Eckenbrecher - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: