Carl Ludwig Fahrbach

Carl Ludwig Fahrbach wurde am 10. Dezember 1835 in Heidelberg geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er ab 1857 in Karlsruhe an der erst wenige Jahre zuvor gegründeten Großherzoglichen Kunstschule. Deren ersten Direktor Johann Wilhelm Schirmer (1807–1863) machte Carl Ludwig Fahrbach mit dem Stil der Düsseldorfer Malerschule vertraut. Nach Schirmers Tod im Jahr 1863 ging Fahrbach für drei Jahre nach München, wo er dem Kunstverein beitrat und sich der Landschaftsmalerei in der freien Natur widmete. Seine künstlerische Heimat fand Carl Ludwig Fahrbach schließlich in Düsseldorf, wo er im Umfeld des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, des Künstlervereins Malkasten und natürlich der Kunstakademie einen anregenden Austausch fand. 1873 bezog er eine Wohnung in der Immermannstraße 26 im selben Haus wie der Landschaftsmaler Carl Irmer (1834–1900). In seiner Nachbarschaft lebten zahlreiche namhafte wie Malerkollegen wie Alfred Chavannes (1836–1894), Fritz Ebel (1835–1895), Heinrich Ewers (1817–1885) und Julius Geertz (1837–1902).

Carl Ludwig Fahrbach entwickelte eine rege Ausstellungstätigkeit, nahm ab 1862 an Ausstellungen in Düsseldorf, Heidelberg, Karlsruhe, Köln und Mannheim teil, ab 1870 war er regelmäßiger Gast auf den großen Kunstausstellungen in Berlin, Bremen, Dresden, München und Wien. Neben seinen Nachbarn Fritz Ebel und Carl Irmer pflegte Carl Ludwig Fahrbach auch mit Hugo Oehmichen (1843–1932) eine enge Künstlerfreundschaft. Auch der deutschen Papierfabrikantin und Kunstmäzenin Maria Zanders (1839–1904) aus Bergisch-Gladbach war er in einem anregenden Lehrer-Schüler-Verhältnis ein Leben lang freundschaftlich verbunden. Aus der 1871 geschlossenen Ehe mit Marie Niederheiser gingen keine Kinder hervor. Für seine Kunst erhielt Carl Ludwig Fahrbach Preise und Auszeichnungen, darunter 1877 eine Silbermedaille im Rahmen der Kunst- und Gewerbeausstellung in Karlsruhe und 1892 das Ritterkreuz I. Klasse des badischen Ordens vom Zähringer Löwen aus Anlass des 40-jährigen Regierungsjubiläums des Großherzogs Friedrich I. von Baden.

Carl Ludwig Fahrbach malte vor allem Landschaften, die er mit zahlreichen Studien vorbereitete und in großem Format ausführte, wobei ihn weniger die figürliche Staffage wie Menschen oder Tiere als die Darstellung der Landschaft selbst interessierte. Es entstanden außerdem Bilder in kleinem Format und Architekturveduten, vereinzelt auch Radierungen und Porträts. Fahrbach war Mitglied im Düsseldorfer Malkasten und arbeitete bis zu seinem Tod in dessen Ateliers. Da viele seiner Bilder durch die Verlosungen der Kunstvereine in private Hand kamen, ist sein Werk nur spärlich in deutschen Museen vertreten. Während der Künstler selbst nur selten Bildnisse anfertigte, wurde er mehrfach porträtiert: in jungen Jahren von dem österreichischen Maler Hans Canon (1829–1885), in älteren Jahren, wahrscheinlich postum, von Karl Wagner (1839–1923). Ein Teil von Carl Ludwig Fahrbachs Werk ging in den beiden Weltkriegen verloren, darunter das Bild Watzmann (1877), das sich im Besitz von Kaiser Wilhelm I. befand.

 

Carl Ludwig Fahrbach starb am 20. Januar 1902 in Düsseldorf.