Gama versucht mit seiner Kunst, westliche und östliche Kultur zu verbinden. Der in der Mongolei geborene und in Deutschland arbeitende Künstler ist für seine märchenhaften Landschaften in düsteren Tönen bekannt, die er mit fantastischen Geschöpfen aus alten Geschichten bevölkert.
(...) WeiterlesenKindheitserfahrungen prägten die Künstlerkarriere
Gama wurde in der Mongolei geboren und verbrachte die ersten sieben Jahre seines Lebens in der wilden und ungezähmten Natur der zentralasiatischen Steppe. Seine Eltern führten in dieser Zeit ein Nomadenleben und zogen mit ihren Tieren durch die weitläufige Grasebenen, in der es keine Bäume gab. Tatsächlich sah Gama seinen ersten Baum, eine Birke, als seine Eltern ihr Wanderleben aufgaben und ihn auf eine Schule schickten. Zu dieser Zeit betrat der Junge, der bislang nur in Zelten gelebt hatte, sein erstes fest aus Stein gebautes Haus. Diese Erfahrung beeindruckte ihn so sehr, dass er später als Künstler immer wieder gerne Innenräume malte, wie überhaupt der Kontrast zwischen der unberührten Natur seiner Kindheit und der architektonischen Wucht der modernen Metropolen ein oft aufgegriffener, reizvoller Kontrast im Schaffen Gamas darstellte. Ein weiterer wichtiger Einfluss aus seiner Kindheit war die Tante des Künstlers, die als Schamanin zwischen der physischen und der spirituellen Welt gelebt und Gama das Motiv der transzendenten Bewegung vermittelt haben soll.
Begeisterung für die zeitgenössischen deutschen Maler
Gama galt schon in der Schule als stiller Außenseiter, der sich vor allem für das Malen interessierte. Er malte, was er sah, und weil er auf einem Platz in der letzten Reihe saß, waren das vor allem die Hinterköpfe seiner Mitschüler. Diese traf er mit einer so großen Detailtreue, dass sie auf den ersten Blick zu erkennen waren. Mit seinem offenkundigen Talent begeisterte er seinen Kunstlehrer, der ihm gute Zensuren gab und zu einem Kunststudium ermunterte. Tatsächlich ergatterte Gama unter 20.000 Bewerbern einen von lediglich 12 Studienplätzen und studierte von 1996 bis 2000 in Peking an der Central Academy of Fine Art Ölmalerei. Im Anschluss zog es ihn nach Deutschland, weil er die Kunst von Gerhard Richter, Sigmar Polke und Georg Baselitz sehr bewunderte. Gama entschied sich für ein Studium in Karlsruhe, weil dort die Mieten am günstigsten waren; seinen Unterhalt finanzierte er sich als Tellerwäscher. An der Karlsruher Akademie prägte ihn der Unterricht von Gustav Kluge, dessen figurative Malerei um Macht, Gewalt und existenzielle Fragen des Menschseins kreisten.
Viele Inspirationsquellen aus östlicher und westlicher Kultur
Gama schöpft die Inspiration für seine Bilder aus den Kulturen des Westens und des Ostens. Märchen, Mythen, Spiritualität und Religion. Kindheitserinnerungen an die Zeit in der Steppe und den dort noch verbreiteten Schamanismus und spätere Erfahrungen vermischen sich zu einem kreativen Strom, der in oft hellen Tönen düstere Abgründe erahnen lässt. Seine Liebe zu den Wäldern und die Faszination für die deutsche Romantik mit Künstlern wie Caspar David Friedrich, Carl Spitzweg, Moritz von Schwind oder Franz von Lenbach schlägt sich immer wieder in Gamas Werken nieder. Jedes Werk entsteht zunächst als Idee im Kopf des Künstlers, wird dort über ein bis zwei Wochen entwickelt und dann in der Regel innerhalb drei Tagen als Gemälde ausgeführt.
Gama lebt und arbeitet in Berlin.
Gama - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: