Peter Halley – Ein frühreifes und kunstbegeistertes Kind
Peter Halley wurde am 24. September 1953 in New York City geboren. Sein Vater, der berühmte Anwalt und Politiker Rudolph Halley starb, als Peter gerade drei Jahre alt war. Zu Peter Halleys Verwandtschaft gehörten außerdem der Schriftsteller Carl Solomon, der Dramatiker Samuel Shipman und der Verleger A. A. Wyn, der Autoren wie William Burroughs, Philip K. Dick und Samuel R. Delaney auf den amerikanischen Markt brachte. Peter Halley selbst erwies sich als frühreifes Kind, das sich schon während der Schulzeit sehr für bildende Kunst und die vielfältigen Medienformen interessierte. Peter Halley gestaltete das Radioprogramm des schuleigenen Senders und malte im Atelier seines Großvaters Aaron seine ersten Bilder. Schließlich begann er ein Studium der Kunstgeschichte in Yale, das er mit einer Arbeit über Henri Matisse beschloss. Eine Zeit lang lebte er in New Orleans und erwarb dort seinen Master of Fine Arts. In diesem Zeitraum unternahm er auch mehrere Reisen nach Mexiko, Mittelamerika, Nordafrika und Europa.
Geometrische Zellen in fluoreszierenden Farben
Peter Halley machte in den 1980er Jahren zum ersten Mal als Künstler auf sich aufmerksam, als er mit fluoreszierenden Farben geometrische Räume erschloss – angeregt durch die ihn umgebenden, durch und durch geometrischen Strukturen der Stadt New York. Die innovative künstlerische Entscheidung für die fluoreszierenden Day-Glo-Farben fiel im Kontext der High-Tech-Welt, der Neonreklamen, der Videodisplays, der grellen Lichter und Laufschriften, die im New York der 1980er Jahre allgegenwärtig schienen. In späteren Jahren verwendete er diese Methode, um im Zeitalter von Computern, Tablets und Smartphones die gleißende Welt der digitalen Bildschirme darzustellen. 1985 bespielte er seine erste große Ausstellung in New York, weitere Ausstellungen in verschiedenen renommierten Galerien, darunter die Galerie Bruno Bischofsberger und die Galerie Thaddaeus Ropac schlossen sich in den folgenden Jahren an. Wiederkehrende und grundlegende Elemente in der Malerei von Peter Halley sind dabei die »Zellen« und »Gefängnisse«, wie er seine geometrischen Farbfelder selbst nennt – Prisons.
Große Kunst entsteht im Kopf des Künstlers
Peter Halley betrachtet das Malen als einen Prozess, der in Gedanken stattfindet, eine Kopfarbeit, für die nicht notwendigerweise die Hand des Künstlers einen Pinsel führen muss. In den 1990er Jahren begann er mit der Konzeption größerer Installationen, die sich auf den jeweiligen Ausstellungsort bezogen. Neben seiner praktischen künstlerischen Betätigung trat Halley auch als Kunsttheoretiker in Erscheinung: Er verfasste zahlreiche Essays über die Postmoderne, den Post-Strukturalismus und die digitale Revolution, die in zwei Bänden zusammengefasst veröffentlicht wurden. Peter Halley legt großen Wert auf die Vermittlung der künstlerischen Lehre an die nachfolgenden Generationen und leitete von 2002 bis 2011 das Förderprogramm für junge Maler an der Yale University. Seit 2021 ist er Mitglied der National Academy of Design.
Peter Halley ist mit der Malerin Ann Craven verheiratet und hat zwei Kinder aus einer früheren Ehe; er lebt und arbeitet in New York.
Peter Halley - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: