Todd Hido ist für seine unheimlichen und immer etwas geheimnisvollen Bilder bekannt, auf denen der amerikanische Fotograf vor allem nächtliche Häuser, Städte und ihre Außenbezirke, Landschaften, Interieurs und nackte Frauen präsentiert.
(...) WeiterlesenTodd Hido fand Vorbilder in Larry Sultan und Emmet Gowin
Todd Hido wurde am 25. August 1968 in Kent im US-Bundesstaat Ohio geboren. Seinen Abschluss machte er 1968 an der Theodore Roosevelt High School, danach studierte er an der Tufts University in Medford, Massachusetts und der School of the Museum of the Fine Arts in Boston; 1991 erhielt er seinen Bachelor of the Fine Arts. Zwischen 1991 und 1992 setzte Todd Hido seine Ausbildung an der Rhode Island School of Design in Providence auf Rhode Island fort, 1996 erwarb er seinen Master of Fine Arts am California College of Arts and Crafts in Oakland, Kalifornien. Sein wichtigster Lehrer in dieser Zeit war der Fotokünstler Larry Sultan (1946–2009), der für Todd Hido zu einem Mentor wurde und insbesondere den Beginn seiner Karriere als unabhängiger Fotograf stark beeinflusste. Neben Sultan war es noch Emmet Gowin, dessen Arbeit Hido sehr bewunderte und von dem er aus der Ferne viel lernte.
Nächtliche Stadtansichten, Innenräume und weibliche Akte
Todd Hido wurde bekannt mit seinen Stadt- und Vorstadtansichten. Zu diesem für ihn typischen Sujet kam der Künstler während einer nächtlichen Fahrt entlang der amerikanischen Westküste, als er damit begann, die dunklen Häuser mit ihren einzelnen, erleuchteten Fenstern zu fotografieren. Aus diesen Bildern entstand sein 2001 publiziertes Buch House Hunting. Bei der Auswahl der Straßen und Häuser orientierte sich der Fotokünstler lange Zeit an seiner glücklichen Kindheit in Ohio und wählte nur solche als Motiv, die ihn an diese Zeit erinnerten. Für sein Buch Bright Black World fotografierte er verschiedene Orte auf der ganzen Welt, die nicht auf seine Erinnerung Bezug nehmen, sondern vielmehr eine Vision der möglichen Zukunft darstellen sollen. Die Außenansichten einzelner Gebäude wurden erweitert um ganze Landschaftsszenen und Innenaufnahmen, wobei Todd Hido seine Interieurs häufig mit weiblichen Akten kombinierte, für die ihm meist professionelle Models oder Schauspielerinnen Modell standen.
Die Interpretation der Bilder liegt vor allem beim Betrachter
Todd Hido sagt von sich selbst, er fotografiere wie ein Dokumentarist, aber er drucke seine Bilder wie ein Maler. Damit meint er, dass er zwar mit seinem Objektiv nur aufnimmt, was er vor Ort auch wirklich vorfindet, in der Dunkelkammer oder am Computer aber von seiner künstlerischen Freiheit regen Gebrauch macht, um die Stimmung des endgültigen Bildes zu beeinflussen. Am liebsten fotografiert er seine Motive in der Abenddämmerung, die mit ihrem Übergang von Hell zu Dunkel einen besonderen Reiz birgt. An Frauen wiederum schätzt der Künstler, dass sie eine Verletzlichkeit und Emotionalität transportieren, die er bei männlichen Modellen kaum findet. Todd Hido fügt seinen Bildern keine Texte hinzu, die Erklärungen oder Kommentierungen beinhalten. Jede Interpretation seiner Kunstwerke bleibt ganz dem Betrachter überlassen. Auch seine zahlreichen Fotobücher, an denen er die Beständigkeit schätzt, die seine gedruckten Publikationen von flüchtigen Social-Media-Feeds unterscheiden, kommen weitgehend ohne Begleittexte aus.
Todd Hido lebt und arbeitet in San Francisco.
Todd Hido - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: