Gary Hume

Gary Hume wurde am 9. Mai 1962 als Gary Stewart Hume in Tenterden, Kent, England geboren. Nach dem Besuch der Homewood School erwarb er 1988 seinen Abschluss am Goldsmiths College (Goldsmiths, University of London). Im selben Jahr waren seine Arbeiten auf der von seinem Kommilitonen Damien Hirst (*1965) orchestrierten Ausstellung Freeze zu sehen, zwei Jahre später gehörte er zu den Teilnehmern der East Country Yard Show, die von den jungen englischen Künstlern Henry Bond (*1966) und Sarah Lucas (*1962) in einer Lagerhalle organisiert wurde. In den frühen 1990er Jahren gelang Gary Hume der Durchbruch mit seiner Serie Doors, deren Bilder Krankenhaustüren in ihrer tatsächlichen Größe in hochglänzenden Industriefarben wiedergaben. Diese Werke begeisterten die internationale Kritik und erregten die Aufmerksamkeit des bedeutenden Kunstsammlers Charles Saatchi (*1943), der Gary Humes Bilder 1997 in seine Wanderausstellung Sensation aufnahm. Zwei Jahre zuvor hatte sich Hume als Teil der Young British Artists an der Gruppenausstellung Brillant! im Walker Art Center, Minneapolis, USA beteiligt.

Gary Hume nahm Mitte der 1990er Jahre Abstand von seinen Türgemälden und wandte sich einem neuen Format zu. Unter Verwendung von Haushaltsglanzfarbe malte er auf Aluminiumplatten Bilder, die er sich häufig aus bestehenden Vorlagen aneignete – zum Beispiel ein Porträt des englischen DJs und Moderators Tony Blackburn (*1943), aber auch Tiermotive, oft schöpfte er seine Motive aber auch aus der persönlichen Erinnerung. Dabei reduzierte er drastisch Form und Farbe, so werden Menschen beispielsweise mit nur zwei oder drei Farbtönen dargestellt. Das 1996 entstandene Bild Snowman zeigt lediglich einen kleineren Kreis vor einem größeren Kreis und kommt mit drei Rottönen aus. Die anfangs hellen Farben wichen später gedämpften Tönen. 1999 repräsentierte Gary Hume sein Land auf der Biennale di Venezia, im selben Jahr widmete ihm die Whitechapel Gallery in London eine Einzelausstellung. Im Jahr 2005 kehrte Hume zu seinen Türen zurück, die er aber jetzt vermenschlicht mit personalen Zügen darstellte: als Liebespaare, die sich zum Beispiel auch streiten konnten.

Gary Hume feierte einen seiner größten Erfolge mit dem Bild Yellow Window, das bei seiner Versteigerung bei Christie's mit 25.000 britischen Pfund mehr als das Doppelte des Schätzpreises einbrachte. Für die Londoner Tate Modern produzierte er infolgedessen 2013 eine spätere limitierte Auflage mit dem Titel 1000 Windows. Hume betreibt zwei Studios in London und in den Catskill Mountains nahe New York. Für seine Kunst erhielt Gary Hume Preise und Auszeichnungen, darunter den Jerwood Painting Prize im Jahr 1997. Im Jahr zuvor war Hume für renommierten Turner Prize nominiert, musste sich aber seinem schottischen Künstlerkollegen Douglas Gordon (*1966) geschlagen geben. Im Jahr 2001 wurde Gary Hume in die Royal Academy of Arts aufgenommen.

Gary Hume lebt und arbeitet in London und Accord, New York.