David LaChapelle zählt zu den schillerndsten und auffälligsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Wenn der amerikanische Fotograf und Filmregisseur die Glitzerwelt der High Society im Bild festhält, dann gelingt ihm damit nicht nur das Porträt einer Person, sondern die pointierte Charakterisierung einer ganzen Gesellschaft – mit all ihren Eigenheiten und Manierismen.
(...) WeiterlesenDavid LaChapelle - Ein eigenwilliger Fotograf für die Reichen und Schönen
David LaChapelle wurde am 11. März 1963 in Connecticut geboren. Glaubt man einer Anekdote aus früher Kinderzeit, dann hat er bereits im zarten Alter von 6 Jahren seine Mutter in Model-Manier im Bikini und mit einem Glas Martini in der Hand fotografiert. Passen würde es zu dem Fotograf, der an der Art Student's League und der School of Visual Arts studierte und der in den 1980er-Jahren Fotos für Andy Warhols Zeitschrift "Interview-Magazine" schoss. Warhol war es auch, der David LaChapelle die erste eigene Ausstellung ermöglichte, nachdem er zuvor nur einer unter vielen in den Galerien New Yorks gewesen war. In den folgenden Jahren arbeitete David LaChapelle als Fotograf für so gut wie alle großen Magazine, darunter die italienische und französische Ausgabe der "Vogue", die "GQ", "Vanity Fair", "Rolling Stone" und mehr. Eine ähnliche Sogwirkung übte David LaChapelle auch auf Prominente aus: Zahlreiche große Namen drängten sich vor seiner Linse, neben Stars aus Musik und Sport wie Jennifer Lopez, Leonardo DiCaprio, Lady Gaga, Angelina Jolie oder David Beckham konnte LaChapelle auch Größen der Politik wie Hillary Clinton für seine Arbeit begeistern. Sie alle wollten zu David LaChapelle, der, so wird es kolportiert, sogar bei einem Gespräch mit Pop-Superstar Madonna einfach aufgelegt haben soll, weil ihm ihre Attitüde nicht behagte.
Der wirtschaftliche Erfolg bringt die künstlerische Freiheit
Für David LaChapelle war der Status als einer der begehrtesten Fotografen der High-Society nicht das Ziel, sondern lediglich eine Etappe. Der immense Ruhm brachte auch reichen finanziellen Ertrag und erlaubte dem Künstler, eigene Wege zu gehen. Zwar hatte er bereits mit seinen Fotostrecken für die großen Magazine mit Konventionen gebrochen und seine prominenten Modelle mit Innovationskraft und Furor in Szene gesetzt. Seine zielsicher eingebrachten Provokationen korrespondierten dabei mit dem Schönheitswahn der Genussgesellschaft der Jahrtausendwende und strapazierten die Toleranz von Herausgebern, Redaktionen und Lesern. Tatsächlich legte David LaChapelle immer Wert darauf, mit seinen Bildern nicht allein die glitzernde Oberfläche darzustellen, sondern auch das Abgründige dahinter auszuloten. Als er sich im Jahr 2006 aus der Welt der Hochglanzmagazine zurückzog und auf andere Motive auswich, war selbst seinen Naturfotografien noch der besondere Stil anzumerken, der seine Bilder so unverwechselbar machte.
David LaChapelle feiert die Schönheit der Welt
Längst hat der Künstler seine wilde Phase der Provokationen hinter sich gelassen, aber LaChapelle bereut nichts und will sich auch nicht distanzieren. Sein Sturm auf die Spitze habe ihm das Leben als autonomer Künstler erst ermöglicht, stellt er in der Rückschau fest, Schönheit und Glanz hätten nichts nichts von ihrer Faszination für ihn eingebüßt. In Maui besitzt er ein großes Stück Land, auf dem er die ersehnte Ruhe zur Besinnung und Neuschöpfung findet. Hier schafft er inzwischen moderne Versionen der Stillleben alter Meister. Für alle seine Bilder berücksichtigte er den Ratschlag, den er von Andy Warhol zum Beginn seiner Karriere erhalten hatte: »Mach, was du willst, aber sorge dafür, dass alle gut aussehen.«
David LaChapelle - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: