Olaf Metzel

Olaf Metzel - Die Kunst nicht als Objekt, sondern als Bewegung

Olaf Metzel wurde 1952 in Berlin geboren. In seiner Heimatstadt studierte er von 1971 bis 1977 zuerst an der Freien Universität und im Anschluss an der Universität der Künste. Bereits Anfang der 1980er-Jahre konnte Olaf Metzel seine ersten Einzel- und Gruppenausstellungen bespielen. Mit seinen Installationen drängte der Künstler schon früh in den öffentlichen Raum. Seine ersten Werke entstanden in dem spannungsreichen Umfeld linksradikaler Ausschreitungen in Berlin und stellten einen Kommentar zu den gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Verhältnissen dar – entsprechend Aufmerksamkeit und Protest war ihnen sicher. Für Olaf Metzel ging es dabei von Anfang an nicht um die Schaffung von Objekten, die ausgestellt, erworben und gesammelt werden können, sondern um eine Art von Volkskunst im besten Sinn: Aktionen und Installationen, die ihren Platz inmitten der Menschen finden, zum Nachdenken anregen und im besten Fall einen Wandel bewirken.

Monumentale Skulpturen aus Schrott mit tieferem Sinn

Olaf Metzel schöpft seine Sujets zu großen Teilen aus dem aktuellen Zeitgeschehen oder ganz allgemein aus Themen, die ihn im Augenblick besonders interessieren. Mitunter ist es auch das Schaffen anderer Künstler, das ihn zu seinen eigenen Werkreihen anregt, so geschehen mit Schriftstücken von Ernst Jünger, Rainer Werner Fassbinder und Arno Schmidt. Schon in seinem Frühwerk thematisierte Metzel, der unter Gastarbeiterkindern aufgewachsen war, den grassierenden Ausländerhass als Erbe der erst wenige Jahre zurückliegenden Nazizeit. Sein sogenanntes Randale-Denkmal in Berlin löste mit Bestandteilen, die gemeinhin als Schrott gelten, ebenso heftige Proteste aus wie sein Fußball-Projekt Auf Wiedersehen in Nürnberg, für das Metzel ausrangierte Stadionsitze benutzte. Bei der Auswahl der für seine Installationen verwendeten Gegenstände geht der Künstler aber niemals willkürlich vor, sondern achtet sorgfältig auf einen symbolischen Kontext, mit dem er seine Botschaft unterstreicht. Neben allem heftigen Protest erntet Metzels Kunst mitunter auch unerwarteten Zuspruch: Die Metallinstallation 13.4.1981 diente Berliner Obdachlosen als Schlafplatz. Neben seinen Monumentalplastiken widmet sich der Künstler auch Wandverkleidungen aus bearbeiteten Aluminiumplatten.

Documenta-Teilnehmer, Kunstprofessor und Kurator

Olaf Metzel nahm 1987 an der documenta VIII in Kassel teil sowie an der Skulptur.Projekte in Münster, im selben Jahr kam es noch zu einem Aufenthalt in der Villa Massimo. 1990 übernahm Olaf Metzel eine Professur für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er von 1995 bis 1999 auch als Rektor tätig war. 2012 kuratierte er in der Weserburg, Bremens Museum für moderne Kunst, die Ausstellung Circus Wols. Für seine Kunst erhielt Olaf Metzel Preise und Auszeichnungen, darunter 1994 der Arnold-Bode-Preis in Kassel und 1996 den Wilhelm-Loth-Preis in Darmstadt. Jüngere Ehrungen waren 2010 der Lichtwark-Preis, 2016 der Kulturpreis Bayern und 2018 der Jerg-Ratgeb-Preis.

Olaf Metzel lebt und arbeitet heute überwiegend in München.