Claus Meyer

Claus Meyer – Studium in Nürnberg und München

Claus Meyer wurde am 20. November 1856 als Eduard August Nicolaus Meyer in Linden bei Hannover geboren. Wie er zur bildenden Kunst fand und auf welchem Weg er seine erste Ausbildung erhielt, ist nicht bekannt; es steht jedoch fest, dass Claus Meyer im Jahr 1875 unter dem deutschen Maler und Bildhauer August von Kreling an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studierte und 1876 nach München ging, wo er sein Studium bei dem österreich-ungarischen Maler Alexander Wagner und dessen deutschen Kollegen Ludwig von Löfftz an der Akademie der Bildenden Künste München fortsetzte. Aus der Ehe mit Karoline Wilhelmine Fromme, genannt Lina, gingen vier Söhne und eine Tochter hervor, darunter der spätere Maler und Sammler Klaus Eduard Karl Meyer, der unter dem Namen Klaus Clausmeyer bekannt wurde. Für den Juli 1916 ist die amtliche Änderung des Familiennamens in Claus-Meyer bezeugt – so wurde der Künstler schon längst gerufen.

Professor in Karlsruhe und Düsseldorf

Claus Meyer erteilte als anerkannter Künstler auch selbst Unterricht und konnte auf eine Reihe namhafte Schüler verweisen: Als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe hatte er den Schweizer Historien- und Landschaftsmaler Karl Rauber als Meisterschüler, der Militär- und Genremaler Hermann Huisken war zeitweise sein Privatschüler. 1895 wurde Claus Meyer als Nachfolger von Wilhelm Sohn an die Kunstakademie Düsseldorf berufen; zum Ausgang des 19. Jahrhunderts gehörte er zu den Gründern der Düsseldorfer Künstler-Vereinigung 1899, die sich von der ursprünglichen Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler abgespalten hatte und sich nach Auffassung des Düsseldorfer Landschaftsmalers, Konservators und Kunstschriftstellers Friedrich Schaarschmidt um bessere Ausstellungsbedingungen für Künstler bemühen wollte. 1904 saß Meyer in der Jury eines Wettbewerbs, den der Kölner Schokoladenfabrikant Ludwig Stollwerck ausrichtete, um geeignete Künstler für eine geplante Gemeinschaftswerbung von Stollwerck und der Sektkellerei Henkell zu finden.

Ausgezeichneter Genre- und Historienmaler

Claus Meyer ließ sich bei der Komposition und Ausführung seiner Szenenbilder stark von der niederländischen Interieur-Malerei des 17. Jahrhunderts beeinflussen. Seine Bilder komponierte er häufig in Form von klar abgegrenzten Schaukästen, bei deren Gestaltung er zwar stark den Konventionen seiner Zeit folgte, durch sein Auge für Details jedoch wertvolle Zeitdokumente mit bleibendem historischem Wert schuf. Mit seinen Bildern fand Claus Meyer großen Anklang bei seinen Zeitgenossen, neben viel Beifall brachte ihm seine Kunst auch weitere lukrative und prestigeträchtige Aufträge ein: Mit seinem damaligen Privatschüler Hermann Huisken schuf Claus Meyer zur Jahrhundertwende eine ganze Reihe von verschiedenen Historiengemälden, die der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen bei ihm in Auftrag gegeben hatte – sie sollten den Rittersaal von Schloss Burg zieren. Im Rahmen dieses Projekts entstand unter anderem das Fresko Die Kinderverlobung.

Claus Meyer starb am 9. November 1919 in Düsseldorf.