John Opie

John Opie wurde am 16. Mai 1761 in Harmony Cottage, Trevellas zwischen St. Agnes und Perranporth in Cornwall, England geboren. Das jüngste von fünf Kindern eines Schreinermeisters zeigte früh ein ausgeprägtes Talent für das Zeichnen und die Mathematik. Mit 12 Jahren beherrschte er die Lehren des Euklid und erteilte anderen Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen in einer Abendschule Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen. Der ortsansässige der Arzt und Satiriker John Wolcot (1738–1819), der unter dem Pseudonym Peter Pindar bekannt war, wurde bei einem Besuch im Sägewerk auf die besondere Begabung John Opies aufmerksam und förderte den Jungen, dessen Vater es lieber gesehen hätte, wenn der Sohn in seine Fußstapfen getreten wäre. Wolcot nahm John Opie in seinem eigenen Haus in Truro auf und sorgte für eine umfassende Ausbildung. Er ermutigte den Jungen zu einer Künstlerlaufbahn und verschaffte ihm erste Aufträge.

John Opie folgte seinem Mentor Wolcot 1871 nach London. Obwohl der junge Künstler zu diesem Zeitpunkt schon reiche Erfahrungen als Porträtist gesammelt hatte, präsentierte der durchtriebene Wolcot sein Mündel als gottbegnadetes Wunderkind aus Cornwall und präsentierte ihn wichtigen Persönlichkeiten der Kunstszene wie dem Maler Joshua Reynolds (1723–1792), der sich zu einer Eloge verleiten ließ und John Opie etwas voreilig in eine Reihe mit Caravaggio (1571–1610) und Diego Velázquez (1599–1660) stellte. Die Gewinne aus dieser geschickten Vermarktungsstrategie wurden zwischen Künstler und Agent aufgeteilt, bis Opie auf eigenen Füßen stehen wollte und es zum Zerwürfnis kam. In der Folge schuf John Opie für König Georg III. ein Porträt der englischen Malerin Mary Delaney (1700–1788) und wurde auch beauftragt, verschiedene königliche Hofdamen zu malen. In Opies Wohnhaus traf sich alles, was in London Rang und Namen hatte, er war der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Klatsches. 1782 stellte er zum ersten Mal in der Royal Academy of Arts aus und heiratete Mary Bunn, die ihn aber bald verließ.

John Opie sah sich veranlasst, seine malerischen Fähigkeiten zu erweitern, als das Interesse an seiner Kunst so plötzlich nachließ, wie es aufgeflammt war. Er intensivierte seine Bildung und polierte seine Umgangsformen und wandte sich verstärkt der Historienmalerei zu. Mit seinen Bildern Attentat auf James I. und Ermordung des Rizzo konnte er an frühere Erfolge anknüpfen. John Opie fand Aufnahme in der Royal Academy, malte fünf Szenen für die Shakespeare Gallery von John Boydell (1719–1804) und wechselte in der Folge zwischen Porträt- und Historienmalerei. 1798 heiratete Opie seine zweite Frau, die Schriftstellerin und Abolitionistin Amelia Alderson (1769–1853), die als Amelia Opie beim britischen Parlament für die Abschaffung der Sklaverei eintrat.

John Opie starb am 9. April 1807 in Westminster, England.