Victor Pasmore - Biografie
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Victor Pasmore wurde am 3. Dezember 1908 in Chelsham (Surrey), England geboren. Sein Studium an der Summer Field School in Oxford und an der Harrow School in London fand mit dem unerwartet frühen Tod seines Vaters ein vorzeitiges Ende. Victor Pasmore musste seinen Lebensunterhalt fortan selbst verdienen und nahm widerwillig eine Stelle in der Londoner Stadtverwaltung an. Die Kunst gab er jedoch nicht auf: Er studierte nebenbei Malerei an der Central School of Art und beteiligte sich an der Seite seiner Künstlerkollegen William Coldstream, Rodrigo Moynihan und Claude Rogers an der Gründung der Euston Road School, die sich gegen akademische Unterrichtsinhalte positionierte, aber nur wenige Jahre Bestand hatte. Victor Pasmore experimentierte in dieser Frühphase zunächst nur kurzzeitig mit der Abstraktion und wandte sich dann eine Zeit lang einem lyrisch-figurativen Stil zu, in dem er die Themse von Hammersmith ganz nach Art seines Landsmanns William Turner und des Amerikaners James McNeill Whistler ins Bild setzte.
Victor Pasmore verweigerte den Militärdienst während des Zweiten Weltkriegs aus Gewissensgründen, wurde aber zwangsverpflichtet und nach mehrfacher Befehlsverweigerung in Haft genommen. Ein Berufungsgericht in Edinburgh gewährte ihm die gewünschte Befreiung von der Wehrpflicht. Noch vor dem Kriegsende heiratete Pasmore 1940 die Künstlerin Wendy Blood, mit der er zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, bekam. Als Maler verließ er bald die figurativen, von Claude Monet und Paul Cézanne beeinflussten Wege seiner Anfangszeit, obwohl diese ihm erste Ausstellungserfolge in der Londoner Galerie Zwemmer beschert hatten. Die Beschäftigung mit den Schriften von Paul Klee und Piet Mondrian führten Victor Pasmore endgültig in die Abstraktion. 1947 entwickelte er, angeregt von dem Maler Ben Nicholson und dessen in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Naum Gabo und dem Architekten Leslie Martin publizierten Buch Circle: International Survey of Constructivist Art, einen rein abstrakten Stil. Der britische Kunsthistoriker Herbert Read lobte diesen als die größte Revolution der englischen Kunstgeschichte in der Nachkriegszeit.
Victor Pasmore erhielt 1950 den Auftrag, ein abstraktes Wandgemälde für ein Busdepot in Kingston upon Thames zu entwerfen und leistete im Folgejahr auch einen Beitrag zum Festival of Britain, das sich der Förderung des Konstruktivismus verpflichtet hatte. Pasmore engagierte sich auch jenseits seiner eigenen Karriere sehr für die Akzeptanz des Konstruktivismus: Er unterstützte seinen Kollegen Richard Hamilton und vermittelte diesem einen Lehrauftrag in Newcastle, außerdem sorgte er in Zusammenarbeit mit Helen Phillips und Ernő Goldfinger dafür, dass die Ausstellung This Is Tomorrow eine konstruktivistische Struktur erhielt. Als Beratender Direktor für Architekturdesign der Peterlee Development Corporation schuf er mit seinem Apollo-Pavillon eine Synthese aus Architektur und Kunst, die durchaus kontrovers aufgenommen wurde und den Künstler dazu nötigte, seine Arbeit auf einer öffentlichen Versammlung zu verteidigen. 1959 nahm Pasmore an der Documenta II in Kassel teil, 1961 repräsentierte er sein Land auf der Biennale in Venedig, 1965 auf der Biennale in São Paolo.
Victor Pasmore starb am 23. Januar 1998 in Valletta, Malta.
© Kunsthaus Lempertz
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