Philip Taaffe

Philip Taaffe - Das Ziel ist eine Synthese aller visuellen Ströme der Kunst

Philip Taaffe wurde 1955 in der Stadt Elizabeth im US-Bundesstaat New Jersey geboren. In den 1970er-Jahren studierte er an der Cooper Union, wo er auf den aus Deutschland stammenden Konzeptkünstler Hans Haacke als Lehrer traf. Seine erste Einzelausstellung konnte er bereits im Jahr 1982 bespielen. Auf der Suche nach Anregung und Inspiration unternahm Philip Taaffe früh zahlreiche Reisen, die ihn in den Mittleren Osten, nach Indien, Südamerika und Marokko führten. Mit dem marokkanischen Schriftsteller Mohamed Mrabet arbeitete er an dem Buch Chocolate Creams and Dollars, das 1993 in der Übersetzung von Paul Bowles auf dem amerikanischen Markt erschien. Auf seinen Reisen entwickelte Philip Taaffe eine ausgeprägte Leidenschaft für die Ornamentik und Formsprache längst nicht nur der orientalischen, sondern auch der asiatischen und keltischen Kunst. Für Taaffe geht es in der Kunst um die Schaffung einer Synthese aller visuellen Kräfte und Elemente, nicht um das Zerbrechen derselben, wie es in der Moderne sonst üblich ist.

Vielfältige Einflüsse und Motive werden in eine neue Einheit überführt

Philip Taaffe lebte von 1988 bis 1991 in Neapel und erweiterte sein Motiv-Spektrum kontinuierlich um immer neue Elemente, die er aus den Bereichen der Naturwissenschaft, Architekturgeschichte und ethnischen Kunst schöpfte. Seine Vorlagen gliedert und schichtet er nach eigenem Empfinden neu und verleiht ihnen mit leuchtenden Farben eine charakteristische Lebendigkeit. Immer wieder erweist sich Philip Taaffe dabei als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Kulturen, die er auf seinen Studienreisen bestens kennengelernt hat. Als Künstler weist er Einflüsse einzelner Kollegen wie Jackson Pollock und Robert Rauschenberg auf, orientiert sich aber auch an Strömungen wie der Optical Art der 1960er- und der Appropriation Art der 1980er-Jahre. Am Ende des Weges steht dann aber doch wieder das Eigene, mit dem sich Taaffe von der bisherigen Kunst abzusetzen weiß, wenn auch nicht durch scharfe Grenzziehungen, sondern durch bewusste Brückenschläge.

Faszinierende Bildersprache aus Mustern, Farben und Tieren

Philip Taaffe konnte sein Werk auf zahlreichen Ausstellungen zeigen, unter anderem war seine Kunst im Museum of Modern Art in New York, im Museo Reina Sofía in Madrid, in der Kunstgalerie Gagosian in Athen und im Irish Museum of Modern Art in Dublin zu sehen. Im Kunstmuseum Wolfsburg fand unter dem programmatischen Titel Das Leben der Formen eine Retrospektive seiner Schaffensperiode von 1980 bis 2008 statt. Während Philip Taaffe auf den ersten Blick die uralten Symbole und Ornamente zu entschlüsseln scheint und in eine klare Verständlichkeit überführt, wird auf den zweiten Blick eine neue Mehrdeutigkeit erkennbar, die zum Nachdenken anregt über das, was der Künstler mit seiner verschlungenen Formenkomposition eigentlich sagen will. Ein häufig wiederkehrendes Symbol Philip Taaffes ist der Käfer, der in unterschiedlichen Ausführungen als Ornament erscheint und mitunter als eigenständiger Aufkleber vom Künstler gestaltet und im Nachhinein auf seinen Gemälden angebracht wird.

Philip Taaffe lebt und arbeitet in New York.