Otto Wagner - Biografie
Kaufen Sie ein Werk von Otto Wagner in unseren kommenden Auktionen!
Besitzen Sie ein Werk von Otto Wagner, das Sie gerne verkaufen würden?
Otto Wagner junior wurde am 28. August 1864 in Wien geboren. Der uneheliche Sohn des bedeutenden österreichischen Architekten und Architekturtheoretikers Otto Wagner wurde erst im Alter von 18 Jahren von seinem Vater anerkannt. Trotzdem das persönliche Verhältnis nicht frei von Spannungen war, folgte er dessen Vorbild und studierte an der Technischen Hochschule Wien Architektur, arbeitete auch zeitweise im väterlichen Büro mit. Zwar betrachtete der Vater seinen Sohn als legitimen Nachfolger und betraute ihn testamentarisch mit der Weiterführung seines Ateliers, doch konnte Otto Wagner junior in dieser Zeit nie ganz aus dem übermächtigen Schatten von Otto Wagner senior treten und musste später in den allgemein wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen während des Ersten Weltkriegs das Architekturbüro schließen. Wenig glücklich verlief auch die 1898 geschlossene Ehe mit Paula Aloisia Schmeidler, die trotz zweier Töchter später geschieden wurde. Ein architektonisches Denkmal wurde der Beziehung trotzdem zuteil: 1901 gestaltete der Architekt im Wiener Bezirksteil Hacking die Villa Schmeidler, die deutliche Bezüge zu dem Werk des schottischen Baumeisters Charles Rennie Mackintosh aufweist.
Otto Wagner hatte seine Ziele klar vor Augen – beruflich wie privat, und er strebte sie mit großer Konsequenz und Entschlossenheit an. Seine Visionen fußten auf unverbrüchlichen Prinzipien: Er wollte mit seinen Bauten einen Widerhall seiner Zeit bieten, eine architektonische Verkörperung des Fin de Siècle. Dafür nahm er in Kauf, die Erwartungen seiner Zeitgenossen zu enttäuschen und sogar den Wiener Kaiserhof zu verstimmen. Er kritisierte jede Stilfreiheit und unterstrich seine Überzeugung, dass moderne Architektur nur schön sein könne, wenn sie zugleich auch funktional sei. Einem nur ästhetischen Bauwerk ohne Rücksicht auf Funktionalität wohne keine wirkliche Schönheit inne. Zu diesem Aufbruch in eine neue Ära, die Wagner mit vorantrieb, gehörte auch die erklärte Absage an überkommene Bauweisen. Zitate vergangener Stilepochen waren tabu, vielmehr ging es bei seinen Plänen und Entwürfen darum, ausuferndes Dekor dem schlichten Nutzwert unterzuordnen. Die Vertreter der Moderne empfanden ihn als Leitfigur, für die Traditionalisten bedeuteten seine Thesen eine Provokation.
Otto Wagner erhielt 1894 die Berufung zum Professor an die Akademie der bildenden Künste in Wien. Im selben Jahr übernahm er gemeinsam mit weiteren jungen Architekten wie Josef Plečnik und Joseph Maria Olbrich moderne Haltestellen, Brücken und Viadukte für die Wiener Stadtbahn. Das Prunkstück sollte der Hofpavillon in Schönbrunn sein, eine Haltestelle, die eigens für Kaiser Franz Joseph entworfen worden war. Der Kaiser zeigte sich jedoch nur mäßig interessiert an den modischen Einfällen seiner avantgardistischen Baumeister und nutzte die Haltestelle selten. Mit dem Thronfolger Franz Ferdinand kam es gar zu einer offenen Auseinandersetzung, in deren Verlauf Otto Wagner dem erklärten Liebhaber des maria-theresianischen Stils bissig erklärte, zur Zeit des Barock habe man auch Kanonen mit Ornamenten verziert und sei inzwischen davon abgekommen. Aufgrund dieser Spannungen konnte der Architekt viele seiner geplanten Projekte nicht verwirklichen.
Otto Wagner junior starb am 28. August 1945 in Pfarrkirchen in Bayern.
© Kunsthaus Lempertz
Kaufen Sie ein Werk von Otto Wagner in unseren kommenden Auktionen!
Besitzen Sie ein Werk von Otto Wagner, das Sie gerne verkaufen würden?
About Cookies
This website uses cookies. Those have two functions: On the one hand they are providing basic functionality for this website. On the other hand they allow us to improve our content for you by saving and analyzing anonymized user data. You can redraw your consent to using these cookies at any time. Find more information regarding cookies on our Data Protection Declaration and regarding us on the Imprint.
Settings