Lot 98 Dα

Nach seinem Studium an den Akademien in Berlin und Düsseldorf (bei J. W. Schirmer) richtete Carl Emanuel Conrad in Düsseldorf sein eigenes Atelier ein und spezialisierte sich auf Architekturmalerei. In seinen Veduten widmete sich der Künstler mit Vorliebe mittelalterlichen Bauwerken, die er, eingebettet in ihre landschaftliche Umgebung, in einer glatten, feinmalerischen Malweise wiedergibt. Charakteristisch ist die sorgfältige Ausführung seiner Ölgemälde und Aquarelle mit der minutiösen Wiedergabe jeder Einzelheit der Architektur. Das vorliegende Gemälde zeigt laut Überlieferung eine Ansicht des Comer Sees.
Zu den bedeutendsten Werken des Künstlers zählt eine 1856 geschaffene, monumentale Ansicht des Kölner Doms, bei der Conrad die Vollendung des Kirchenbaus malerisch vorwegnahm. Das Bild gelangte 1869 als Geschenk der Kölner Erzdiözese an Papst Pius IX. in den Vatikan.