Joos de Momper - WEITE BERGLANDSCHAFT MIT HEIMKEHRENDER RINDERHERDE - image-1

Lot 1224 Dα

Joos de Momper - WEITE BERGLANDSCHAFT MIT HEIMKEHRENDER RINDERHERDE

Auktion 1020 - Übersicht Köln
16.11.2013, 00:00 - Alte Kunst und Sammlung Rau für UNICEF
Schätzpreis: 80.000 € - 100.000 €
Ergebnis: 85.400 € (inkl. Aufgeld)

Joos de Momper

WEITE BERGLANDSCHAFT MIT HEIMKEHRENDER RINDERHERDE

Öl auf Leinwand (randdoubliert). 118 x 168 cm.

Von Josse de Momper d. J., einem der bedeutendsten flämischen Landschaftsmaler um 1600, ist lediglich ein signiertes Werk bekannt; alle übrigen Werke seines Oeuvres sind wie das Vorliegende unsigniert. Klaus Ertz datiert unsere großformatige Landschaft in die 20er Jahre des 17. Jahrhunderts, also die späte Schaffensphase des Künstlers. Die durch den freien, lockeren Pinselstrich erzeugte malerische Wirkung des Bildes findet sich in der mittleren Schaffensperiode des Künstlers noch nicht. Auch die neuartige Farbgebung spricht für eine späte Datierung des Werks: Stand Josse de Momper im späten 16. Jahrhundert noch in der Tradition der flämischen Farbstaffelung in drei Gründe - brauner Vorder-, grüner Mittel- und blauer Hintergrund -, so ist hier bereits die Reduzierung auf zwei Farbzonen zu beobachten, wobei der Mittelgrund sich in diesem Fall dem Vordergrund angleicht.
Während die Landschaft also aus der späten Schaffensphase von Josse de Momper stammt, schreibt Ertz die Figuren und Tiere einem Künstler aus dem Umkreis des Sebastian Vrancx (1573-1647) zu. Das Thema des Gemäldes ist der Herbst mit all seinen typischen Tätigkeiten im dörflichen Alltag wie der Weinlese, dem Ausbringen der Wintersaat und dem Abtrieb der Herden von den Weiden in die Ställe. In der Himmelszone am oberen Bildrand erkennt man die drei Sternzeichen des Herbstes: Waage, Skorpion und Schütze. Dies deutet darauf hin, dass unser Bild einst Bestandteil einer Serie von Darstellungen der vier Jahreszeiten gewesen sein könnte.

Zertifikat

Klaus Ertz, Lingen, 7.4.2003.

Provenienz

Rheinische Privatsammlung.