Jacob Toorenvliet
ANBETUNG DER HIRTEN
Öl auf Leinwand (doubliert). 67,5 x 53,5 cm.
Jan Toorenvliet entstammte einer Leidener Künstlerfamilie. Er lernte zunächst bei seinem Vater, einem Glasmaler, und später bei Gerrit Dou, dem Schwager seines Vaters und führenden Repräsentanten der Leidener Feinmalerei. Nach einem Italienaufenthalt, der Toorenvliet nach Rom und Venedig führte, ließ er sich zunächst in Leiden und später in Amsterdam nieder. Toorenvliet wurde vor allem für seine Genreszenen und fröhlichen Gesellschaften geschätzt. Diese Anbetung der Hirten zählt zu den knapp 20 nachweisbaren biblischen Historien von seiner Hand, - weitere lassen sich in seinem Zeichenbuch von 1704 finden -, die zum Teil nur literarisch überliefert worden sind. Insofern zeigt diese Anbetung ein seltenes, dabei höchst qualitätsvolles Beispiel für Toorenvliets Schaffen als religiöser Maler. Die Figur der knienden Maria und des Hirten zur Linken verweisen auf italienischen Einfluss, gegebenenfalls vermittelt durch die Utrechter Caravaggisten. Die Figur des Joseph oder die Säule am rechten Bildrand sind charakteristische Bildelemente Toorenvliets.
Wir danken Dr. Susanne Karau, Berlin, für freundliche Hinweise.
Provenienz
505. Lempertz-Auktion, Köln, 27.-29.11.1969, Lot 28. - Galerie Julius Böhler, München, 1970.
Sammlung Rau für UNICEF
Literaturhinweise
Susanne H. Karau: Leben und Werk des Leidener Malers Jacob Toorenvliet (1640-1719). Diss. Berlin 2002, Bd. 1, S. 132f, S. 154f, Nr. B4.