Lyonel Feininger - Enchanted Isles - image-1

Lot 379 D

Lyonel Feininger - Enchanted Isles

Auktion 1023 - Übersicht Köln
26.11.2013, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €

Lyonel Feininger

Enchanted Isles
1946

Aquarell und Tuschfeder 31,4/31,6 x 48,5 cm Feininger 28.X.46.

Aquarell und Tuschfeder auf geripptem Bütten mit Wasserzeichen "SESSITIES MILL" 31,4/31,6 x 48,5 cm, unter Glas gerahmt. Unten links signiert 'Feininger' sowie unten rechts datiert '28.X.46.'' - Das Papier im Passepartoutausschnitt gebräunt, mit schmalem Lichtrand. Die Blattkanten teils mit minimalen, mit weißem Papierklebeband hinterlegten Einrissen, in den oberen Ecken etwas größer.

Achim Moeller, Geschäftsleiter des Lyonel Feininger Project LLC, hat die Echtheit des Werkes bestätigt. Das Werk ist im Archiv des Lyonel Feininger Project LLC, New York - Berlin, mit der Nummer 1217-08-20-13 registriert; mit einer Foto-Expertise von Achim Moeller, The Lyonel Feininger Project LLC, New York, vom 20. August 2013.

Provenienz
Galerie Koch, Hannover (1990); Privatsammlung Rheinland

Ausstellung
Campione 1965 (R.N. Ketterer), Lyonel Feininger. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Ausst. Kat. Nr. 48 mit Abb. S. 66; Wiesbaden 1965 (Städtisches Museum), Lyonel Feininger. Aquarelle, Zeichnungen, Briefe, Kat. Nr. 56, o. S., mit Abb.; New York 1979 (Serge Sabarsky Gallery), Lyonel Feininger. Drawings and Watercolors, Kat. Nr. 48, o. S., mit Farbabb.

Literatur
Eberhard Ruhmer, Lyonel Feininger. Zeichnungen, Aquarelle, Graphik, München 1961, S. 58 mit Abb.; R.N. Ketterer (Hrsg.), L. Feininger, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Stuttgart-Bad Cannstadt 1965, S. 67f., Nr. 48, mit Abb.; R.N. Ketterer (Hrsg.), Moderne Kunst V, Stuttgart-Bad Cannstadt 1968, S. 35, Nr. 25, mit Farbabb.

Im Jahr der vorliegenden "Enchanted Isles" hielt sich Feininger von Juni bis November 1946 in Stockbridge, Massachusetts, auf. Die zarte Federzeichnung mit wenigen Angaben ist mit einem blaugrauen, nicht überall deckenden Lavis versehen, so daß der Papiergrund mitspricht. Lichtreflexe des Himmels und der Wasserfläche werden so evoziert. Das weite Meer hat die Gegenstände in die Ferne entrückt, dabei steilt sich der schräge gebirgige Horizont gegenüber dem äusserst schmalen Uferstreifen ganz unwirklich schief auf, eine abstrakte Dynamik der Komposition erzeugend. Zu Feiningers erster grossen Retrospektive im Museum of Modern Art in New York 1944 hatte Alfred H. Barr Jr. geschrieben:
"Feininger scheint in New York viele der wesentlichen Elemente seiner Kunst absorbiert zu haben - seine Liebe zu präziser kontrapunktischer Konstruktion, in der Musik oder im gußeisernen Viadukt, sein Verständnis für mechanische Form und Kraft, bei Lokomotiven wie bei Luxusjachten; und seine Liebe zum Meer, zu Segelschiffen und den damals modernen Booten, die Segel und Dampf benutzten - die Schiffe, die noch heute auf seinen Bildern segeln, nur wenige jüngere Zeichnungen ausgenommen.'' (zit. nach dem Vorwort von William S. Lieberman, in: Ausst. Kat. The Intimate World of Lyonel Feininger, Museum am Ostwall Dortmund 1962, unpag.) Feininger selbst hat gesagt: "Ich male nicht um des ästhetischen Erfolges willen, und ich denke nie an ein Bild im traditionellen Sinne. Ganz tief in mir erhebt sich ein fast schmerzhafter Drang, inneren Erfahrungen Ausdruck zu geben; ein überwältigendes Sehnen, ein unirdisches Heimweh überkommt mich mitunter, sie aus einer langen Vergangenheit ans Licht zu bringen." (zit. nach ebenda)

Provenienz

Galerie Koch, Hannover (1990); Privatsammlung Rheinland

Literaturhinweise

Ruhmer, Feininger Zeichnungen, Aquarelle, Graphik, München 1961, S. 58 mit Abb.

Ausstellung

Campione 1965 (R.N. Ketterer), Lyonel Feininger, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Ausst. Kat. Nr. 48 mit Abb. S. 66