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Lot 517 Nα

12-tlger Koromandel-Stellschirm. Holz, Schwarzlack und Farben (Kuancai-Technik). Ära Kangxi (1662-1722)

Auktion 1044 - Übersicht Köln
05.12.2014, 14:00 - China - Malerei, Kunstgewerbe, Skulpturen -, Tibet/Nepal, Indien, Südosatsien
Schätzpreis: 100.000 € - 120.000 €
Ergebnis: 111.600 € (inkl. Aufgeld)

12-tlger Koromandel-Stellschirm. Holz, Schwarzlack und Farben (Kuancai-Technik). Ära Kangxi (1662-1722)

Darstellung des daoisischen Paradieses und einer Geburtstagsgratulation. In der Mitte sitzt Shoulao in einer Grotte, davor befinden sich zwei Diener sowie Hirsch, Kranich und lingzhi-Pilze, alles Symbole des Langen Lebens. Rechts liegt die Insel Penglai, umgeben von Wellen. Von rechts kommen u. a. Laozi auf seinem Ochsen und wahrscheinlich Dongwanggong, die Vier Graubärte, Unsterbliche strömen auf Wolken, Reittieren oder Booten (u.a. Zhang Qian) herbei, auf einem Felsplateau steht u. a. die Gruppe der Acht Unsterblichen. Von links kommen auf Wolken herabgeschwebt Xiwangmu und Magu mit Gefolge, zwei Dienerinnen schleppen riesige Pfirsiche an einer Tragestange, während ganz links am Rand Dong Fangshuo sich mit gestohlenen Pfirsichen aus dem Staub macht. Im unteren Bereich befinden sich weibliche Unsterbliche, auf Löwen und Fabeltieren reitend, sowie Liu Chen und Ruan Zhao mit Hacke und lingzhi. Die Szene ist umgeben von einer Borte, welche oben die Hundert Antiquitäten und unten Blütenz
H 245 cm; Gesamtbreite 550 cm

Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts werden solche großformatigen Stellschirme in sgraffito-artiger, „kuancai“ genannter Technik vornehmlich in der Provinz Henan, Suzhou, Fuzhou und Kanton hergestellt. Weil sie über die holländischen Handelsniederlassungen an der südindischen Koromandelküste nach Europa gelangten, bürgerte sich in Europa der Terminus Koromandel-Lack ein, auch als es über ihre chinesische Herkunft keinen Zweifel gab. Sie fungierten vor allem in der Ära Kangxi als Geschenke von Familienangehörigen und offiziellen Gratulanten an hohe Würdenträger zum 60. und 70. Geburtstag. Andere wurden für den Export nach Europa hergestellt. Die Geburtstagsparavents waren oft mit Inschriften versehen und datiert. Bei den sich hier antreffenden zyklischen Zeichen auf dem halbierten Pfirsichkern handelt es sich um ein Zitat aus einem Text des Li Song und und nicht um eine Datierung.

Koromandelschirme befinden sich in zahlreichen europäischen Museen. In Thema und Komposition bis hin zu den Figurengruppen selber und deren Platzierung in die Landschaft sowie Motive der Randleiste ist ein Stellschirm vergleichbar, der im Juni 1993 bei Sotheby's New York versteigert wurde (abgeb. in: W. de Kesel and G. Dhont, Coromandel Lacquer Screens, Ghent 2002, S. 66, Abb. 44).

康熙 褐漆款彩十二扇屏風《庚子年甲申月丁酉日記 西王母賜漢武桃 宣和殿》款

Provenienz

Privatsammlung Didier Aaron (1923-2009), Paris

Literaturhinweise

Publiziert in: Thibaut Wolvesperges, Le Meuble Francais en Lacque au XVIIIe Siecle, Bruxelles 2000, p. 53