Willem Key
Adriaen Thomasz Key - Heilige Familie mit Elisabeth und Johannes - image-1

Lot 1020 Dα

Willem Key Adriaen Thomasz Key - Heilige Familie mit Elisabeth und Johannes

Auktion 1049 - Übersicht Köln
16.05.2015, 11:00 - Gemälde Alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Zeichnungen
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €

Willem Key
Adriaen Thomasz Key

Heilige Familie mit Elisabeth und Johannes

Öl auf Holz. 79,5 x 64 cm.

Unser Gemälde ist ein Neuzugang in das Oeuvre von Willem Key. Obwohl hauptsächlich als Maler großartiger Porträts bekannt, hat Key auch einige religiöse Kompositionen geschaffen. Er wuchs zunächst als Sohn eines Goldschmieds in Breda auf. In den zwanziger Jahren zog er nach Antwerpen, wo er 1529 von dem damals führenden Maler der Stadt, Coecke van Aelst, ausgebildet wurde. Carel van Mander berichtet in seinem Schilderboeck, dass Willem Key später bei Lambert Lambert in Lüttich gelernt hat. 1542 ließ er sich in Antwerpen als selbstständiger Maler nieder. Da nur wenige seiner Werke signiert und datiert sind, ist sein Oeuvre durch stilistische Vergleiche und der Typologie der Figuren zusammengestellt worden.
Heute gilt Dr. K. Jonckheere, der unser Gemälde im Original geprüft hat, als größter Spezialist für diesen Künstler. Seiner Meinung nach können auf diesem Bild zwei Künstlerhände unterschieden werden: Maria und das Jesuskind zeigen unmissverständlich die Handschrift Willem Keys, während für die drei weiteren Figuren eine Mitarbeit der Werkstatt möglich ist, und zwar sehr wahrscheinlich von seinem Sohn und engsten Mitarbeiter Adrian Thomasz Key. So lassen sich z. B. die Gesichter der Maria und des Jesuskindes unmittelbar vergleichen mit denen einer gesicherten „Heiligen Familie“ in Schloss Weissenstein, Pommersfelden - ein spätes Werk von Willem Key. Sehr ähnlich sind dabei das blonde, lockige Haar des Knaben und dessen praller Körper ebenso wie die hellbraune Konturlinie seines Körpers, die charakteristisch für seine Malweise ist. Auch die Wiedergabe der Fingerknöchel ist typisch für den älteren Key. Die markanten Gesichter der weiteren Figuren hingegen erinnern stark an die Figurentypen von Adriaen Thomasz.
Dr. Jonckheere, dem wir hier für seine Bemühungen danken, datiert das Gemälde in die sechziger Jahre, also in das letzte Lebensjahrzehnt von Willem Key - einer Zeit, in der die Zusammenarbeit von Vater und Sohn besonders intensiv war.