Schwaben um 1470/1480
Madonna mit Kind
Holz, dreiviertelrund geschnitzt, auf der Rückseite stark ausgehöhlt. Geringfügige Reste der wohl originalen farbigen Fassung. Mehrseitige flache Plinthe. Darauf die mit vorgesetztem rechtem Fuß im Kontrapost stehende bekrönte Muttergottes, die den Oberkörper leicht zurück und zur Seite geneigt das nackte Jesuskind mit beiden Händen seitlich über der Hüfte trägt. Die unter der Krone hervorquellenden welligen Haare sowie das vor die Brust gezogene Tuch der Maria zeichnen sich bereits durch ihre schnitzerische Ausführung aus, dem entspricht die meisterliche Beobachtung und Ausführung der Gewänder. Die Skulptur ist gut mit der "Madonna mit Kind" in der Pfarrkirche zu Rennertshofen im bayrisch-schwäbischen Grenzgebiet zu vergleichen, die in der Nachfolge Hans Multschers steht und um 1470 datiert wird.
Zacken der Krone verloren. Keilförmiger Ausbruch in der Schulter der Maria sowie rechter Oberarm des Kindes teilweise ergänzt. Nur geringfügige Bestoßungen. Höhe 107 cm.
Literaturhinweise
Zu der zu vergleichenden Skulptur in Rennertshofen siehe Ausst.-Kat.: Hans Multscher. Bildhauer der Spätgotik in Ulm, Ulm 1997 (Ausstellung im Ulmer Museum), S. 157, Abb. 9.
Ausstellung
Leihgabe an das Ulmer Museum von 1978 bis 2006.