Nürnberg um 1520/1525
Madonna mit Kind
Wohl Lindenholz, dreiviertelrund geschnitzt, rückseitig abgeflacht und tief ausgehöhlt. Geringfügigste Reste einer ehemaligen Farbfassung. Auf Vorderansicht gestaltete Muttergottes mit dem Jesuskind auf ihrer linken Hand, die ihren linken Fuß leicht vorgesetzt auf eine Mondsichel stellt; die vorgestreckte rechte Hand Marias ist erkennbar angesetzt und vielleicht ergänzt. Die Gestaltung der Skulptur folgt vereinfachend in ihren Grundzügen den Nürnberger Werken des Veit Stoß (vergleiche zum Beispiel die "Hausmadonna aus der Wunderburggasse" um 1520 im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg) und seiner Schüler (zum Beispiel die "Madonna des Marienkrönungsaltars aus Heilbronn" um 1520/1525 ebenda). Einen Verweis auf diesen Zusammenhang stellt das auf dem Gewand der Madonna seitlich hinten rechts eingeschnitzte wohl als "FVS" (mit einem Doppelkreuz über dem V) zu lesende Monogramm dar, das wohl zu einem späteren Zeitpunkt angebracht auf Veit Stoß hindeutet.
Bauchpartie mit radialen Faltenbahnen rückseitig ausgespart und separat in einem eingefügten Holzblock geschnitzt. Kleiner Durchbruch in der Gewandmulde unten rechts alt hinterlegt. Geringfügige Bestoßungen. Insgesamt mit einem mattglänzenden Lackfirnis überzogen. Höhe 112 cm.
Provenienz
Kunsthandel Ulrich Hofstätter, Wien. - 874. Lempertz-Auktion, Köln, 21.5.2005, Lot 815. - Seither süddeutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Zu den Vergleichsbeispielen siehe Ausst. Kat. "Veit Stoß in Nürnberg. Werke des Meisters und seiner Schule in Nürnberg und Umgebung", hg. v. Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, München 1983, S. 158-162 u. 176-181, Kat. Nr. 10 u. 14 mit Abb.