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Lot 633 Dα

Avalokiteshvara. Bronze. Thailand, Provinz Buriram, Khorat-Hochebene. Frühes 8. Jh.

Auktion 1080 - Übersicht Köln
09.12.2016, 11:00 - Asiatische Kunst - Indische Kleinbronzen Slg. Günter Heil / Japanische Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 74.400 € (inkl. Aufgeld)

Avalokiteshvara. Bronze. Thailand, Provinz Buriram, Khorat-Hochebene. Frühes 8. Jh.

Stehend in sogenannter tribhanga, die Hände hielten ehemals Gegenstände, der eng anliegende kurze sampot ist von einer Schnur an der Hüfte zusammen gehalten. Der ovale Kopf mit aufgerissenen Augen und einem dünnen Schnurrbart ist bekrönt von einem Chignon mit einer kleinen Amithaba-Figur. Unter den Füßen lange Einsteckpinne. Sehr gute, teilweise krustige Patina. Schwarzer Steinsockel.
H ohne die Zapfen 53,5 cm

Hier handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Bronze-Figur aus dem sogenannten Phrakon Chai-Hort, der 1964 entdeckt wurde. Tatsächlich ist der Fundort eine Kammer eines Tempelbezirks auf einem Hügel (Khao Plai Bat II) östlich vom Dorf Yai Yaem, im Distrikt Lahan Sai, in der Provinz Buriram. Der Hort bestand aus rund 200 bis 300 Figuren in der Größe von 120 bis 7 cm. Sie sind Beispiele der buddhistischen Kunst des Canasha Königreichs (7.-10. Jh.), welches auf dem Korat Plateau angesiedelt war. Sie stellen Avalokitsvara und Maitreya dar, wohingegen Figuren des Buddha sehr selten sind. Sie sind alle gekennzeichnet von eleganten schlanken Körpern, umhüllt von schlichten Gewändern. Sie tragen keinen Schmuck. Auf Grund von stilistischen Untersuchungen werden sie vom 7. bis ins späte 9. Jahrhundert datiert. Sie waren in eine Bronzeplinthe eingesteckt, die wiederum auf einem großen steinernen Sockel stand.

Unter den zahlreichen von Emma Bunker publizierten Figuren aus diesem Hort kommt der Avalokiteshvara, heute im Denver Art Museum, Denver, CO, der jetzt zum Aufruf kommenden Figur am nächsten (Bunker 1971-72, Nr. 16 und Bunker 2002, Nr. 26). Vergleichbar sind die etwas unbeholfen wirkende geknickte Haltung des Körpers, das eng anliegende kurze Hüfttuch in der Art eines sarong, das mit einer doppelt gelegten Kordel zusammengehalten wird und deren Enden nach beiden Seiten ausschwingen. Vergleichbar sind auch die Gesichtzüge mit großen elliptischen Augen, einer fleischigen Nase und vollen Lippen. Bunker datiert diese Figur ins frühe 8. Jahrhundert.

Provenienz

Johann und Ursula Strebel, Wiesbaden

Literaturhinweise

Jean Boisselier, Notes sur l’art du bronze dans l’ancien Cambodge, in: Artibus Asiae, Bd. XXIX,4 (1967), S. 275-334; Emma Bunker, Pre-Angkor Period Bronzes from Pra Kon Chai, in: Archives of Asian Art, 25 (1971), S. 67-76, und dies., The Prakhon Chai Story, Fact and Fiction, in: Arts of Asia, Bd. 32, Nr. 2 (März-April 2002), S. 106-125