Zwei Köpfe. Rötlicher Stein. Pakistan, Gandhara. 2./4 Jh.
a) Buddhakopf. b) Kopf eines alten bärtigen Mannes. (2)
H a) 9,9 cm; b) 8,2 cm
Provenienz
Privatsammlung, Ruhrgebiet
Die Privatsammlung Dr. Klaus Marquardt,Bochum
Lot 1 - 25
Den Grundstein der Sammlung legte mein verstorbener Vater. Er betrieb in Berlin ab etwa 1920 ein kleines Ladengeschäft, in dem er sogenannte Detektor-Apparate (Vorläufer heutiger Radio-Empfänger) verkaufte. Er begann dann, diese Apparate zu exportieren und bereiste dazu die Türkei und den vorderen Orient. Zugleich kaufte er auf seinen Reisen für seine Sammlung Antiquitäten, die ich nach seinem Tod im Jahr 1971 erbte. (Siehe Lots 2, 3, 4, 5, 8, 9, 11 und 17)
Nach meiner langjährigen Tätigkeit in der Ölindustrie habe ich als Hobby weiter gesammelt vor allem Siegel und Kleinkunst aus dem mittelasiatischen Raum von der Bronzezeit bis in die ersten Jahrhunderte des zweite Jahrtausends. Die plastische Kunst aus Gandhara ist nur ein sehr kleiner Bestandteil meiner Sammlung. Neben Händlern in London und den USA war eine meiner wichtigsten Quellen der inzwischen verstorbene Paläontologe Prof. Klaus Müller (1923-2010). Auf seinen beruflich bedingten Orient-Reisen erwarb er viele interessante Antiquitäten. Nach seinem Tod vermachte er seine große Sammlung dem Kunstmuseum in Bonn. Wir waren viele Jahre befreundet und zugleich verkaufte er mir manches antike Stück zur Finanzierung seiner eigenen Sammlung. (Siehe Lots 6, 12 und 23)
Als “Pensionär” fand ich Zeit, meine Sammlung mit Hilfe der fachkundigen Archäologin Frau Dr. Sylvia Winkelmann zu dokumentieren. Es entstand somit das Buch „Alte Kunst aus Afghanistan, Zeugnisse aus der Zeit vor und nach Alexander dem Großen” erschienen 2013 im Verlag Marie Leidorf GmbH. Die Arbeit an dem Buch begann 2009, ein Beleg dafür, dass mindestens dann bereits alle Stücke hier in Deutschland vorhanden waren. Sie bietet einen Überblick über Geschichte und Kunst des afghanischen Raums von der frühen Bronzezeit bis zum Beginn der islamischen Periode.
Literaturhinweise
Abgeb. in: Winkelmann und Marquardt 2013, Nr. Ck.2.1.298, Text S. 366, Abb. S. 488 (hier Nr. Ck.2.1.292) und Nr. Ck.2.1.311, Text S. 367, Abb. S. 489