Brief Friedrichs II. an seine Ehefrau Elisabeth Christine, Königin von Preußen - image-1

Lot 54 Dα

Brief Friedrichs II. an seine Ehefrau Elisabeth Christine, Königin von Preußen

Auktion 1105 - Übersicht Berlin
21.04.2018, 11:00 - Preußen I
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €

Brief Friedrichs II. an seine Ehefrau Elisabeth Christine, Königin von Preußen

Sepiatinte auf doppelseitigem Papier. "Madame, Je vous suis fort obligé de Votre Souvenir il faut bien que mon vieu Cadavre soutienne les fatigues tant bien que mal, j´aurai Le plaisir de Voir ma Soeur de bronsvic sur La fin de ce Mois, je Crois que le Duc Viendra ici quelques jours plustot, je Souhaite que Vous passiez agreablement votre temps a la Campagne en Vous pryant de me Croire avec bien de L´estime Madame Votre tres humble Serviteur Federic". Wasserzeichen JHONIG & ZOONEN. Knickspuren. H 23,1, B 18,8 cm.
Datiert "le 14 Sept 1780".

"Madame, ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Erinnerung. Mein alter Kadaver muss die Müdigkeit ertragen. Ich werde das Vergnügen haben, meine Schwester aus Braunschweig am Ende dieses Monats zu sehen. Ich glaube, dass der Herzog noch ein paar Tage hierher kommen wird. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Zeit auf dem Land angenehm verbringen, und ich verbleibe, mit Hochachtung, Ihr demütiger Diener Friederich" - so ungefähr wäre ein übersetzter Wortlaut dieses sehr liebenswürdigen, verbindlichen aber auch leicht distanzierten Briefs an seine Gattin, Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1715 - 97), mit der er sich am 10. März 1732 verlobte und die er am 12. Juni 1733 in Schloss Salzdahlum heiratete. Die Ehe blieb kinderlos, was der König nur so kommentierte: "Sie ist hübsch und kann sich nicht beklagen, dass ich sie gar nicht liebe, kurz - ich weiß wirklich nicht woran es liegen mag, dass wir keine Kinder bekommen." (Trunz, Königin Elisabeth. Die Welfin an der Seite Friedrichs II. Sutton, Erfurt 2011, S. 86)

Literaturhinweise

Abgedruckt bei Preuss (Hg), Oeuvres de Frédéric le Grand, Berlin 1855, Bd. 26, S. 59.