Jan Woutersz Stap, zugeschrieben - Der Steuereinnehmer - image-1

Lot 1545 Dα

Jan Woutersz Stap, zugeschrieben - Der Steuereinnehmer

Auktion 1118 - Übersicht Köln
17.11.2018, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur
Schätzpreis: 18.000 € - 20.000 €

Jan Woutersz Stap, zugeschrieben

Der Steuereinnehmer

Öl auf Leinwand (doubliert). 137 x 181 cm.

Im von Rembrandt dominierten Amsterdam des zweiten Viertels des 17. Jahrhunderts schuf der in dieser Stadt geborene Jan Woutersz Stap ein ungewöhnliches Oeuvre: Im Rückgriff auf die niederländischen Meister des frühen 16. Jahrhunderts, insbesondere auf Quinten Massys und Marinus van Reymerswale, malte Stap großfigurige Genrebilder, die häufig das Sujet des Steuereinnehmers oder Geldwechslers zum Inhalt haben. Dieser Bezug auf Thematik, Komposition und Stil deutlich früherer Vorbilder führte dazu, dass man in Jan Woutersz Stap selber lange Zeit einen Künstler des 16. Jahrhundert vermutete, bevor neuentdeckte Dokumente und die Datierung auf einem seiner Werke im Amsterdamer Rijksmuseum zur richtigen Einordnung führten (vgl. A. Bredius, in: Oud Holland 52, 1935, und A. van Schendel, in: Oud Holland 54, 1937).
Bislang lassen sich Jan Woutersz Stap rund 30 Werke zuschreiben. Unser großformatiges Gemälde zeigt das Kontor eines Grundherrn oder Steuereinnehmers, in dem ungewöhnlich viele Figuren wiedergegeben sind. Der Bittgestus des Mannes unten rechts dürfte darauf hinweisen, dass es diesem nicht möglich ist, seine Abgaben zu entrichten, und er um Aufschub nachsucht. Ein Verwalter im Zentrum der Komposition weist seinen Herrn mit einem Zeigegestus auf diesen Bittsteller hin. In der orientalisch anmutenden Kleidung dieses Grundherrn mit einem bekröntem Turban klingt dann schließlich doch noch Staps lediglich fünf Jahre jüngerer Zeitgenosse Rembrandt an.