Lot 1567 Dα

Dieses Gemälde stellt eine kalkulierte Anordnung von Blüten mit geraden Stielen in einer Glasvase dar, die auf einem Holzsockel steht. Das derartige Arrangement selbst und die Sorgfältigkeit in der Ausführung der Blüten sprechen für ein relativ frühes Werk von Juan de Arellano. Tatsächlich steht es einigen Werken aus der Mitte der 1640er Jahre nahe, etwa einem seiner Meisterwerke im Museo Nacional del Prado, einer 1652 datierten und signierten Blumengirlande. Zu dieser Zeit hatte sich Arellano vor allem mit der flämischen Blumenmalerei beschäftigt, insbesondere mit Daniel Seghers (1590-1661).
Unser Blütenstrauß besteht aus Kulturblumen, die zu verschiedenen Zeiten des Jahres blühen. Derart komponierte Werke wurden damals auch deshalb bewundert, weil sie die schöpferische Überlegenheit des Künstlers gegenüber der natürlichen Welt demonstrierten. Arellanos Stolz auf sein unverwechselbares malerisches Können spiegelt sich in der markanten Signatur dieses Gemäldes wider, mit seinem vollen Namen in feinen, weißen Buchstaben.
Juan de Arellano war der berühmteste spanische Blumenmaler des siebzehnten Jahrhunderts. Sein frühestes signiertes und datiertes Werk ist ein Blumenkranz mit Vanitas-Stillleben von 1646 (Privatsammlung, Sevilla), einer Gemeinschaftsarbeit mit Francisco Camilo, die beide Künstler signierten. Gemälde von flämischen und italienischen Blumenmalern wie Mario Nuzzi (1603-1673) oder Daniel Seghers, die im 17. Jahrhundert in die Sammlungen des Hofes und des Spanischen Adels gelangten, gaben der Blumenmalerei einen starken Impuls. Das Inventar seines Künstlerateliers im Archivo Histórico de Protocolos de Madrid deutet darauf hin, dass Arellano auch als Bilderhändler fungiert haben könnte. Er starb 1676 in Madrid.