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Lot 6 Dα

Rubelbecher

Auktion 1127 - Übersicht Berlin
06.04.2019, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 8.750 € (inkl. Aufgeld)

Rubelbecher

Silber; innen vergoldet. Aus einem Rubel getriebener Tummler; der Lippenrand mit erhaltener Münzrandprägung. Die Wandung graviert: "Der Russe ward bey Zorndorff geschlagen* Ich aber als Beut davongebracht / Aus Rubel bin ich ein Tummel gemacht / Zum Guten Trunck es kanns ein jeder wagen / Der nur Preussens Friederich und seine Taht verehrt / Der sein eigenes heil, des wirthes wohl begehrt.", datiert "*d 25. August 1758". Marken: BZ Landsberg an der Warthe, MZ Johann Friedrich Wagenknecht (tätig zweite Hälfte 18. Jh., Scheffler Mittel- und Nordostdeutschland Nr. 314, 321), Tremolierstich, preußischer Steuerstempel von 1809. H 3,5 cm, Gewicht 22 g.
Landsberg an der Warthe, Johann Friedrich Wagenknecht, um 1758.

Unsere kleine Sammlung von Rubelbechern ist beredtes Zeugnis einer historischen Begegnung im Siebenjährigen Krieg: In der Schlacht bei Zorndorf in Westpommern kam es am 25. August 1758 erstmals zum bewaffneten Aufeinandertreffen der preußischen Armee und der russischen Streitkräfte unter ihrem Oberbefehlshaber Graf Wilhelm von Fermor. Im Verlauf der Schlacht gelang es den Preußen, einen Teil der russischen Kriegskasse zu erbeuten - jene Rubel, aus denen wohl auch die hier vorliegenden Becher getrieben wurden. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth schlossen Friedrich II. und Zar Peter III. am 5. Mai 1762 einen separaten Friedensvertrag, den sogenannten Frieden von St. Petersburg.

BU: Carl Röchling, Friedrich II. in der Schlacht bei Zorndorf.

Literaturhinweise

Vgl. ein Paar Rubelbecher aus Landsberg a. d. Warthe, versteigert bei Lempertz, Auktion 928, Lot 644 und abgebildet bei Scheffler, Goldschmiede Mittel- und Nordostdeutschlands, Berlin 1980, Abb. 7,