Bonbonnière à Miniature
18 kt Gelbgold, Malachit. Runde Form. Die Wandungen belegt mit dünnen Malachitplatten. Goldmontierung mit umlaufenden ziselierten Akanthus-Friesen. Auf den Deckel montiert im verglasten Oktogonal-Rahmen Miniatur mit einem sehr fein "en pointillé" gemalten Brustbildnis einer höfischen Barockdame. Dargestellt die Madame de Montespan in decolletiertem Korsagenkleid. Ziselierter Rahmen à deux couleurs mit Akanthusranken auf Sabléfond. Goldfutter. Punzen: Pariser Jahresbuchstabe verschlagen, MZ Adrien-Jean Maximilien Vachette. Email der Miniatur mit minimalem Randchip. Malachit des Bodens und der Wandung mit feinen Sprüngen und winzigem Randverlust. H 2,3 cm. Durchmesser 8 cm. Gewicht 183,37 g.
Paris, Adrien-Jean Maximilien Vachette (Cauffry 1753 - Paris 1839). Die Miniatur Jean Petitot (Genf 1607 - Vevey 1697) zugeschrieben.
Francoise de Rochechouart, Marquise de Montespan (Lussac 1640 - 1707 Bourbon l'Archambault), die sich selbst Athénais nannte, war eine einflussreiche Maitresse des französischen Sonnenkönigs Louis XIV. Sie war in die berühmte Giftaffäre verwickelt, weshalb sie bei Hofe in Ungnade fiel. Jean Petitot gilt als der bedeutendste Email-Miniaturist des 17. Jahrhunderts. Der gebürtige Genfer arbeitete mehrere Jahre am Hof Charles I. von England, ab 1649 war er als Hofminiaturist für Ludwig XIV. von Frankreich tätig. Nach dem Edikt von Nantes 1685, war er als Protestant gezwungen, nach Genf zurückzukehren, wo er 1691 starb.
Literaturhinweise
Weitere Porträts der Madame de Montespan von Petitot siehe Garnier-Pelle/Lemoine Bouchard/Pappe, Portraits des maisons royales et impériales de France et d'Europe - Les Miniatures du musée Condé à Chantilly, Paris 2007, Nr. 267, 268.