Gebauchte Schatulle von Abraham Roentgen
Nussmaser und Palisander auf Eiche, Kirsche furniert und massiv, feuervergoldete Bronze, Messing und Stahl. Oblonge Kastenform mit Klappdeckel und oben befestigtem Bügelgriff. Vorstehende, deutlich abgesetzte Basis auf vier geschweiften Zargenfüßen. Mittels einer Druckfeder zu öffnender, kartuschenförmiger und fein gravierter Schlossbeschlag, dahinter die Schlüsselführung. Innen ein flacher, herausnehmbarer Einsatz mit zwei Fächern aus Kirschholz (Horizontalriss), darunter ein großes, nicht furniertes Fach. Über den rechteckigen Druckknopf in der rechten Wandung zu öffnender flacher Geheimschub in der rechten Basis. Alle Ansichtsseiten dekoriert mit großgemaserten Furnierflächen, gerahmt mit einem Messingfilet und einem dunkleren Palisanderband. Konvexe Kanten und Kehle zur Basis betont mit Messingfüllungen. Mit umgelegtem Klappbügel H 18,5, B 23,3, T 15 cm.
Neuwied, um 1755.
Zertifikat
Dr. Dietrich Fabian vom 18. Januar 1997.
Provenienz
Privatsammlung Süddeutschland.
Mittelrheinische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Die einzige bekannte weitere gebauchte Schatulle aus der Sammlung des Mittelrhein-Museums Koblenz (Inv.Nr. Kg 6014) publiziert bei:
Greber, Abraham und David Roentgen. Möbel für Europa, Bd. 2, Starnberg 1980, Abb. 106 f.
Fabian, Roentgenmöbel aus Neuwied, Bad Neustadt 1986, Abb. 659 f.
Fabian, Abraham und David Roentgen. Das noch aufgefundene Gesamtwerk ihrer Möbel- und Uhrenkunst in Verbindung mit der Uhrmacherfamilie Kinzing in Neuwied. Leben und Werk, Verzeichnis der Werke, Quellen, Bad Neustadt 1996, Nr. 567.