Seltene oktogonale Berliner Tischuhr - image-1
Seltene oktogonale Berliner Tischuhr - image-2
Seltene oktogonale Berliner Tischuhr - image-3
Seltene oktogonale Berliner Tischuhr - image-1Seltene oktogonale Berliner Tischuhr - image-2Seltene oktogonale Berliner Tischuhr - image-3

Lot 124 Dα

Seltene oktogonale Berliner Tischuhr

Auktion 1169 - Übersicht Berlin
24.04.2021, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 17.000 € - 19.000 €

Seltene oktogonale Berliner Tischuhr

Bronze, vergoldet und brüniert, Eisen, Stahl, versilbertes Kupfer, Glas. In Postamentform mit sechs Fenstern, auf Harpyenfüßen. Horizontales Zifferblatt mit reliefiertem Bronzeziffernring mit römischen und arabischen Zahlen, zentralem graviertem Weckerzifferblatt mit Akanthusrosette sowie mit zwei geschwärzten Zeigern, gerahmt von Kupferleiste. Feuervergoldetes Gehwerk mit Kette und Schnecke, Spindelhemmung mit floral àjour gearbeitetem Spindelkloben, Wecker, Schlossscheibenschlagwerk, Stundenschlag mit einem Hammer und Viertelstundenschlag mit zwei Hämmern auf Glocke im Boden, Hammerköpfe floral durchbrochen. Auf der Platine gravierte Signatur "David Nicol Albrecht Berlin". Zeiger, Scharnier und Glocke wohl ersetzt. H 9,7, D 15 cm.
Berlin, David Nicolaus Albrecht, 1680 - 1720, mit kleinen Veränderungen.

Provenienz

Prof. Hans-Siegfried und Jutta Schuster, Köln; ehemals Slg. Johannes Lehmann, Leipzig.
Verst. Lempertz Köln Auktion 919 am 16. Mai 2008, Lot 757.

Literaturhinweise

Eine ähnliche Berliner Tischuhr von Martin Krüger bei Maurice, Die deutsche Räderuhr, Bd. II, München 1976, Nr. 623.
Eine zweite, nahezu identische Tischuhr in der Sammlung Stadtmuseum Berlin, Inv. Nr. VI 18480, im Online-Katalog mit folgendem Eintrag:
"Albrecht wird am 25.10.1736 im Bürgerbuch Berlins mit folgendem Wortlaut erwähnt: „David Albrecht ist seit über 30 Jahren Hof-Uhrmacher, hat täglich mit der Reparation und Einhaltung der Uhren bei Hofe zu tun, steht auf dem Hofetat, und arbeitet für niemand in der Stadt, wäre also mit dem Bürgerrecht zu verschonen“. Tatsächlich hatte Albrecht 1695 die Bestallung als Hofuhrmacher in Berlin erhalten, verfügte damit über Privilegien und ein gutes Einkommen, das ihm erlaubte, keine weiteren Aufträge aus der Stadt anzunehmen. Er selbst behauptet 1695 in einem Schreiben an den Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, dass er seit 15 Jahren, also seit 1680, in Berlin als Kleinuhrmacher arbeite. Er wohnte unweit des Schlosses in der Königstraße 13. In der Literatur werden verschiedene Uhren von ihm erwähnt, wie eine weitere sechseckige Tischuhr, die die gleichen Harpyienfüße besitzt, wie die hier vorgestellte. Auch goldene Taschenuhren mit Email und Diamanten besetzt werden im Inventar der Königin Sophie Dorothea in Preußen erwähnt. Eine dieser Taschenuhren schenkte sie 1742 ihrer Tochter, der Königin Ulrike von Schweden. Es ist anzunehmen, dass Albrecht bis ca. 1740 tätig war."