Venezianischer Meister des 18. Jahrhunderts
Venezianisches Capriccio
Öl auf Leinwand. 42,4 x 33,4 cm.
Das vorliegende Bildmotiv, ein bezauberndes Capriccio, in dem phantastische architektonische Elemente einen imaginären Winkel in Venedig beschwören, erinnert unmittelbar an Francesco Guardis Meisterwerke.
Eine handvoll Figuren belebten einen Portikus mit ihren farbenfrohen Kleidern und bilden einen Gegensatz zu den schattigen und gedämpften Farbtönen der Bauelemente. Im Hintergrund geht das Halbdunkel in ein geschickt gestreutes helles Tageslicht über. Als erste szenische Kulisse trifft dass Auge des Betrachters auf eine Treppenrampe, hinter der die Fassade eines Gebäudes den Bildraum auf der rechten Seite abschließt. Links davon hingegen suggeriert der freie Ausblick venezianische Gärten und die Lagune. Dabei präsentiert uns der Maler - ganz im Sinne des großen venezianischen Meisters - ein geschicktes Spiel gestaffelter Horizonte.
Der freie Pinselstrich, der starke Kontrast von Licht und Schatten, der souveräne Umgang mit Größenverhältnissen und perspektivischen Normen bringen diese Komposition in die unmittelbare Nähe von Francesco Guardi. Vergleichbar ist sie z. B. mit einem Capriccio Guardis im Pariser Musée Jacquemart-André oder einem anderen in der Eremitage, die kompositorisch sehr ähnlich aufgebaut sind.
Provenienz
Italienische Privatsammlung.