Bernhard Keil, gen. Monsù Bernardo - Knabe und Mädchen, Tauben fütternd - image-1

Lot 1563 Dα

Bernhard Keil, gen. Monsù Bernardo - Knabe und Mädchen, Tauben fütternd

Auktion 1185 - Übersicht Köln
20.11.2021, 11:00 - Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen 14.-19. Jh.
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €

Bernhard Keil, gen. Monsù Bernardo

Knabe und Mädchen, Tauben fütternd

Öl auf Leinwand (doubliert). 72 x 89 cm.

Nach einer ersten Ausbildung in Kopenhagen zog Bernard Keilhau 1642 zur Weiterbildung nach Amsterdam, wo er für zwei Jahre bei Rembrandt lernte und danach weitere drei Jahre als selbständiger Künstler tätig war. Gegen den Willen seines Vaters, der ihn zurück in Dänemark wünschte, reiste er über mehrere Stationen in Deutschland, darunter Köln, Mainz und Frankfurt, nach Italien. Da er in Venedig bald in dem Senator Savorgnan einen wichtigen Mäzen fand, ließ er sich zunächst in der Lagunenstadt nieder. Mit diesem zog er später nach Bergamo, um bald schon als unabhängiger Künstler in Ravenna zu arbeiten. Hohe kirchliche Würdenträger wurden seine Auftraggeber. Keilhaus Karriere entwickelte sich in Italien mühelos. Seine endgültige Heimat fand er 1656 mit seinem Eintreffen in Rom. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er vor allem Portraits gemalt - zum Beispiel von der in Ferrara auf der Durchreise nach Rom weilenden Königin Christina von Schweden - sowie religiöse Bilder. Bekannter aber wurde Keilhau in Rom durch seine Genrebilder in der Art der Bamboccianti. Diese Bildgattung mit Darstellungen aus dem Volksleben, die niederländische Maler in Rom eingeführt hatten, erfreute sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts beim römischen Adel und darüber hinaus in ganz Italien großer Beliebtheit.

Provenienz

Wohl Slg. Giovanni Antonio Parravinvino, Sest San Giovanni 1721 (M. Heimbürger). - Fischer, Luzern 13.6.1961, Lot 1856. - 606. Lempertz, Köln, 20.5.1985, Lot 55. - Galerie Arnoldi-Livie, München. - Dort 1987 auf der Münchner Antiquitätenmesse erworben. - Seitdem in süddeutschem Privatbesitz.

Literaturhinweise

Minna Heimbürger: Bernard Keilhau detto Monsù Bernardo, Rom 1988, S. 204, Nr. 101.