Ernestina Schultze-Naumburg (Orlandini)
Wohl Selbstporträt im weißen Kleid
Öl auf Leinwand. 90 x 120 cm.
Signiert und datiert oben links: E. Schultze-Nbg. 98.
Die Malerin und auf diesem Bild dargestellte junge Frau wurde als Ernestine Mack 1869 in Hanau geboren. Sie gehört zu den wenigen Frauen des 19. Jahrhunderts, die in Deutschland eine künstlerische Karriere aufbauen konnten. Sie ging zunächst zum Studium nach Karlsruhe und bald darauf schon nach München, wo sie vor allem von Franz von Lenbach und seiner Porträtkunst beeindruckt wurde. 1894 beteiligte sie sich an der Frühjahrsausstellung der gerade neu gegründeten Münchner Secession mit einem Damenbildnis, das sie mit „Mack-Schultze“ signierte. Ernestine hatte kurz zuvor Paul Schultze-Naumburg geheiratet, einen Architekten, Maler und Publizisten, der damals zur künstlerischen Avantgarde und Moderne gehörte. Mitte der 1890er Jahre aber führten Ernestina und Ihr Ehemann Paul in München in der Theresien-Straße eine private Malschule. 1897 zog das Paar nach Berlin und betrieb auch dort eine Malschule in der Potsdamer Straße. Beide schlossen sich 1898 der neugegründeten Berliner Secession an, trennten sich aber zwei Jahre später und Ernestine zog nach Italien. Hier heiratete sie um 1903/04 den Mediziner Alberto Orlandini und lebte fortan in Florenz. Ihre Werke signierte sie dann mit Ernestina Orlandini. Ein späteres Selbstbildnis gelangte in die Sammlung von Künstlerporträts der Uffizien.
Das vorliegende Bild zeigt wohl die Malerin im Alter von 29 Jahren.
Auf der Rückseite Etikett einer Ausstellung mit der Nummer 55.
Provenienz
Italienische Privatsammlung