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Lot 1794 Dα

Eckschrank für die Grafen von Seyssel d’Aix

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 7.500 € (inkl. Aufgeld)

Eckschrank für die Grafen von Seyssel d’Aix

Nuss, Nussmaser und schwarz konturiertes Elfenbein auf Nuss und Weichholz, Nuss massiv, grün gefasstes, bronziertes und vergoldetes Weichholz, vergoldetes Messing und Schmiedeeisen. Zweitürig. Konkave, beschnitzte Zarge auf moulurierten und gebogenen Vierkantbeinen. Reich verkröpftes Gesims mit geschnitzter Rocaillenkartusche um ein Ovalmedaillon mit reliefiertem Cäsarenkopf. Über den betonten Ecken zwei Postamente mit aufsteckbaren kannelierten Balustern. Innen zwei Fächerreihen, einen Drehzylinder flankierend, darin wiederum zwei Fächerreihen, getrennt von grünen Füllflächen mit applizierten großen Goldschleifen. Geschlossenes vergoldetes Kastenschloss mit zwei kurzen horizontalen und zwei langen vertikalen Riegeln. Auf beiden Türen das in Elfenbein eingelegte Wappen der Seyssel d'Aix über einer Banderole mit dem Motto "FRANC ET LEAL", auf den schmalen Seitenflächen jeweils ein gespiegeltes Ligaturmonogramm "GS". Die Fassungen übergangen, Retuschen und Reste von roter Wandfarbe an den Kanten, eine Schleife lose, mit Abbrüchen. H ca. 250, B ca. 140, Schenkeltiefe 105 cm.
Wohl 1860er Jahre.

Die Familie Seyssel stammte ursprünglich aus Savoyen. Oberhalb von Aix-les-Bains stehen noch Ruinen einer Burganlage, die von den Seyssels bewohnt wurde. Im frühen 18. Jahrhundert trat der erste Vorfahre, Jean Claude Seyssel, in den Dienst des bayerischen Kurfürsten und nannte sich fortan Seyssel d'Aix.
Das Ligaturmonogramm bezieht sich vermutlich auf die die Verbindung eines Grafen Seyssel d'Aix mit Alice von Graefe. Das Paar ließ sich in Wernigerode nieder, wo Alice von Seyssel d'Aix um 1821 verstarb. Der Schrank verblieb in der Familie als "Coburger Schrank".
Ursprünglich existierten wohl zwei dieser Schränke, der zweite ist verschollen. Möglicherweise wurde das hier gezeigte Möbel in den 1860er Jahren, also anlässlich der Hochzeit Seyssel d'Aix/Graefe, mit den Intarsien veredelt.

Provenienz

Aus deutschem Adelsbesitz, seit den 1860er Jahren in der Familie nachweisbar.