Giuseppe Recco - Blumenvase mit Anemonen und Tulpen
Blumenvase mit Rosen und Tulpen - image-1
Giuseppe Recco - Blumenvase mit Anemonen und Tulpen
Blumenvase mit Rosen und Tulpen - image-2
Giuseppe Recco - Blumenvase mit Anemonen und Tulpen
Blumenvase mit Rosen und Tulpen - image-1Giuseppe Recco - Blumenvase mit Anemonen und Tulpen
Blumenvase mit Rosen und Tulpen - image-2

Lot 2087 Dα

Giuseppe Recco - Blumenvase mit Anemonen und Tulpen Blumenvase mit Rosen und Tulpen

Auktion 1197 - Übersicht Köln
21.05.2022, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 55.000 € - 65.000 €

Giuseppe Recco

Blumenvase mit Anemonen und Tulpen
Blumenvase mit Rosen und Tulpen

Öl auf Leinwand. Jeweils 61 x 47,5 cm.
Monogrammiert unten Mitte: G. R. bzw. Go. Recco.

Die Stillleben-Malerei des 17. Jahrhunderts in Neapel hat sehr eigene stilistische Eigenschaften und ist sichtbarer Ausdruck der Kultur Süditaliens, die auf Grund der politischen Gegebenheiten italienische und spanische Traditionen vereint. Neben der traditionellen und rangmäßig höher eingestuften Historienmalerei entwickelte sich unter den kurz nach 1600 geborenen Künstlern eine Vorliebe für diese Bildgattung. Zu den treibenden Kräften gehörten Luca Forte, Paolo Porpora, der aus Flandern stammende Abraham Brueghel und die Brüder Giovanni Battista und Giuseppe Recco. Ihre bevorzugten Motive waren die Früchte des Meeres, Obst und Gemüse, in einem geringeren Maße auch das Blumenbild. Diese Bilder gelangten in den Besitz der Adelsfamilien und dienten als begehrte Sammlungs- und Ausstattungsstücke für deren städtischen Paläste und ländliche Villen. Neapels Stillleben-Malerei kennzeichnet sich in erster Linie durch auffällige Helldunkel-Effekte und hat dadurch oft einen geradezu nächtlichen Charakter.

Die beiden hier vorgestellten Gemälde - von Giuseppe Recco markant in der unteren Mitte signiert bzw. monogrammiert - stammen aus dem Besitz der Familie Lazzari D´Aloisio (Etikett und Lacksiegel auf der Rückseite). Sie haben die gleichen Maße und die gleiche geschnitzte und vergoldete originale Rahmung. Ungewiss ist dennoch, ob sie tatsächlich als Pendants geschaffen wurden. Dagegen könnte die unterschiedliche Platzierung der Vase auf der Bildfläche sprechen. Auffallend wiederum für beide Bilder ist der einfache, geradezu spanische Archaismus der Kompositionen, der möglicherweise auf einen ausgeprägten Geschmack der Auftraggeber zurückgehen könnte.

Provenienz

Familie Lazzari D´Aloisio, Messina (Etikett a. d. Rückseite). - Galerie Canesso, Paris - Europäische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Alberto Middione in: Mina Gregori (Hrsg.): La natura morta italiana tra Cinquecento e Settecento, Ausstellungskatalog, München, Kunsthalle der HypoKulturstiftung, und Florenz, Palazzo Strozzi 2003, S. 210-211. - C. Salvi in: V. Damian: L´Oeil gourmand, Ausstellungskatalog Galerie Canesso Paris, 2007, S. 98/99, Nr. 27. - Denise Maria Pagano in: Ritorno al barocco da Caravaggio a Vanvitelli, Nicola Spinosa (a cura di), catalogo della mostra, Napoli, Villa Pignatelli, 12 dicembre 2009 - 11 aprile 2010, Napoli, 2009, p. 398. - Maria Silvia Proni in: De Chirico, De Pisis, Carrà. La vita nascosta delle cose, Antonio D’Amico (a cura di), Pavia, Castello Visconteo, Musei Civici, 2019, p. 50-51, no. 14, 15.