Lot 2349 Dα

"Der römische Karneval ist nicht wirklich ein Fest, das für das Volk gegeben wird, sondern eines, das das Volk selbst gibt... Im Gegensatz zu den religiösen Festen in Rom blendet der Karneval das Auge nicht: es gibt kein Feuerwerk, keine Illuminationen, keine glänzenden Umzüge. Alles, was geschieht, ist, dass auf ein bestimmtes Signal hin jeder so verrückt und närrisch sein darf, wie er will, und fast alles, außer Handgreiflichkeiten und Messerstechereien, ist erlaubt," schrieb Johann Wolfgang Goethe (1749-1832).


Die Darstellungen dieses faszinierenden Festes gehören zu den eindrucksvollsten und schönsten Genreszenen des 19. Jahrhunderts. Der Karneval war eines der wichtigsten und beliebtesten römischen Feste: Er dauerte acht Tage und endete in der Faschingsnacht mit dem Beginn der Fastenzeit; während dieser kurzen Zeit konnten die strengen Gesetze zur öffentlichen Ordnung, die hauptsächlich auf religiösen Grundsätzen beruhten, gebrochen werden. In der ganzen Ewigen Stadt wurden Feiern und Vergnügungen wie Ausritte, verkleidete Feste und Umzüge, Spiele und Turniere veranstaltet.

Nach seinem Kunststudium in Antwerpen und Düsseldorf ließ sich der in den Niederlanden geborene Carl Quaedvlieg ab 1853 in Rom nieder, wo er für den Rest seines Lebens lebte und arbeitete und sich auf Landschaften und römische Genreszenen spezialisierte.