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Lot 523 Dα

Aus dem Dresdener Hofsilber: Paar Tafelleuchter für Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen

Auktion 1208 - Übersicht Köln
18.11.2022, 10:30 - Silber
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 47.880 € (inkl. Aufgeld)

Aus dem Dresdener Hofsilber:
Paar Tafelleuchter für Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen

Silber. Rund fassonierter, aufgewölbter Fuß mit getriebenen und fein gravierten Blattmuscheln und Akanthus zwischen geschwungenen Faltenzügen. Der weich gegliederte Balusterschaft mit entsprechendem Dekor und einer vasenförmigen Tülle. Unterseitig graviertes Ligaturmonogramm AR3 und die Inventarnummern 5 und 29. Marken: BZ Dresden, MZ Christian Heinrich Ingermann (1732 - 78, Rosenberg Nr. 1664, 1798), Tremolierstiche. H 23 cm, Gewicht 1.857 g.
Dresden, Christian Heinrich Ingermann, um 1745.

Nach dem Tod seines Vaters, Augusts des Starken, 1733 in Warschau wurde Friedrich August II. (1696 - 1763) Kurfürst von Sachsen - und als August III. als letzter Wettiner in Personalunion auch König von Polen. Noch im gleichen Jahr ordnete er eine Revision der reich gefüllten Hofsilberkammer an und ließ einige der früheren Service einschmelzen. Andere wurden ergänzt und mit dem gravierten Monogramm A R 3 für Augustus Rex III. versehen. Das vorliegende Lot gehört zu einem umfangreichen Satz von insgesamt 100 Einzelleuchtern, der um 1745 zur Ergänzung eines der weißsilbernen Service für den täglichen Gebrauch der königlichen Familie in Auftrag gegeben wurde.

Maßgeblichen Anteil an der Neugestaltung des Hofsilbers hatte die Dresdner Goldschmiedefamilie Ingermann: Paul Ingermann (um 1670 - 1752) führte bereits ab 1728 unter August dem Starken den Titel eines Hofsilberarbeiters. Unter seinen Söhnen spielte offenbar Christian Heinrich (um 1713 - 1778) eine herausragende Rolle. 1732, erst 19jährig (!), Meister geworden, war er seit 1750 laut „Hof- und Staatskalender“ bei der Silberkammer als Königlicher Hofjuwelier und Goldarbeiter angestellt.

Im Inventar der Hofsilberkammer von 1789 finden sich „Einhundert Tafel-Leuchter, faconirt mit AR3 gezeichnet“ mit den Inventarnummern 1 bis 100. Zu jeder Position ist das Gewicht in Mark, Lot und Quent vermerkt, wobei eine Mark 16 Lot entspricht - und ein Lot wiederum 4 Quent.
Die auch für Sachsen maßgebliche „Kölner Mark“ entspricht ca. 233,81 g. Ein Abgleich der im Inventar aufgeführten Angaben mit den jetzt erfassten Einzelgewichten in Gramm ergibt erstaunlich präzise Übereinstimmungen mit nur minimalen Toleranzabweichungen.

No. 5 3 Mk. 14 Lt. 3 qu. umgerechnet 916,92 g. tatsächliches Gewicht 916 g.
No. 29 4 Mk. 2 qu. umgerechnet 938,89 g. tatsächliches Gewicht 939 g.

In der Berliner Zeitschrift „Die Woche“ erschien 1904 ein Artikel über die Dresdner Hofsilberkammer, dem wir die etwas körnigen, bisher einzigen erhaltenen Innenaufnahmen verdanken. Auf der Fotografie eines Einbauschranks erkennt man einige der Tafelleuchter in den oberen Regelfächern (vgl. Arnold, Dresdner Hofsilber des 18. Jahrhunderts, a. a. O., S. 14, 19, 30 ff.).

Ein Paar mit den Inventarnummern 77 und 87 befindet sich in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums Berlin (Inv.-Nr. W 1963, 13 und 14).

Ein seltener Satz von vier Leuchtern wurde im Herbst 2021 bei Lempertz versteigert (Auktion 1184, Lot 515).

Provenienz

Kunsthandel Fritz Payer, Zürich, 1983; deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. ein Kandelaberpaar Ingermanns in der Sammlung Thyssen-Bornemisza, abgebildet bei Müller, European Silver, London 1986, Nr. 75. Zur Hofsilberkammer vgl. vor allem Arnold, Dresdner Hofsilber des 18. Jahrhunderts, Publikation der Kulturstiftung der Länder und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Berlin/Dresden 1994, S. 32 ff., sowie, zum Meisterzeichen Ingermanns, ebd. S. 50.