Lot 1537 Dα

Pietro Ricchi, ein Künstler mit einer abenteuerlichen Biografie, wurde im Umfeld der Florentiner Gegenreformation ausgebildet und trat später in die Werkstatt von Guido Reni in Bologna ein (um 1625). Danach zog er nach Rom und Frankreich, von wo er - nach Aufenthalten in Aix-en-Provence, Arles, Lyon und Paris - nach einem Duell fliehen musste. Ab 1634-35 war er in Mailand und anschließend in Bergamo und Brescia, Venedig (in den 1660er Jahren) und Udine, wo er bis zu seinem Tod lebte.
Die einfache Komposition und die Hell-Dunkel-Malerei, bei der sich die Figuren scharf vom Hintergrund abheben, sowie die Wahl der Körperformen finden sich auch in anderen Gemälden der zweiten italienischen Periode wieder. Insbesondere kann die vorliegende Szene mit den Morra-Spielern verglichen werden (Galerie Canesso): in beiden Werken wird die monochrome Palette durch rote Glanzlichter kontrastiert, die Figuren sind in abstrakter, malerischer Weise dargestellt, stark von unten beleuchtet, fast isoliert und scheinber einer magischen Welt entstiegen.
Die Zuschreibung wurde von Professor Riccardo Lattuada anlässlich der letzten Versteigerung bestätigt; eine andere Version desselben Themas befand sich zuvor in der Galerie Altomani und Söhne, Mailand und Pesaro.