Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-1
Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-2
Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-3
Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-4
Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-5
Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-1Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-2Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-3Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-4Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830 - image-5

Lot 454 Dα

Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830

Auktion 1213 - Übersicht Köln
09.12.2022, 11:00 - Asiatische Kunst
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 30.240 € (inkl. Aufgeld)

Zwei oni zu setsubun. Elfenbein, teilweise eingefärbt. Hakata, Otoman zugeschrieben. Um 1830

Ein oni mit zwei Hörnern auf dem Kopf und ein kleinerer einhörniger oni schützen sich mit einem großen Strohhut gegen die nach ihnen zum Frühlingsäquinoktium geworfenen Bohnen. Fünf Bohnen liegen auf dem Hut.
H 2,3 cm; L 4,1 cm

Unter Netsuke-Sammlern hat sich der Begriff „Hakata-Schule“ eingebürgert. Hakata ist die Hafenstadt von Fukuoka, der ehemalige Sitz der Kuroda daimyô-Familie, in der Provinz Chikuzen, der heutigen Präfektur Fukuoka auf der Insel Kyûshû. In Hakata lebten vier namentlich bekannte Schnitzer. Zunächst ist Bokugyuken Toshiharu 牧牛軒利治 (gest. 1859) zu nennen, dessen Netsuke aber zu unterschiedlich sind, um einen Stil auszumachen, der sich auf seine Schüler übertragen hat. Seine drei Schüler sind: Matsushita Otoman (Otomitsu) 松下音満; Nakamura Riman (Toshimitsu) 中村利満 (1800/1801-1861), von dem wohl keine Netsuke bekannt sind, und Nakanoko Yoshibei 中ノ子吉兵衛, der mit der Fertigung von Puppen in Verbindung gebracht wird.

Der Hakata-Stil ist daher weitestgehend der Stil des Otoman, dessen Schaffenszeit sich für die Jahre von 1823 bis 1829 dokumentarisch belegen lässt. Es ist der Zeitraum, in dem Otoman im Auftrag von Philipp Franz von Siebold (1796—1866) einen Netsuke-Satz von Tierkreiszeichentieren schnitzte. Otomans Markenzeichen ist der Tiger, dessen Fellgravuren tiefschwarz eingefärbt sind und sich somit augenfällig vom Weiß des Elfenbeins abheben.

Aber Otoman schuf auch zahlreiche figürliche Darstellungen, die wie beim vorliegenden Stück gelegentlich ins Groteske gehen mit Gesichtern, bei denen man nicht recht weiß, ob sie lachen oder schreien. Die Münder bilden ein Rechteck mit einer Zahnreihe im Oberkiefer und einer tiefen, schwarzen Mundhöhle. Die dezentrierte Platzierung der Pupillen bei diesen Netsuke verleiht manchen Gesichtern etwas Schalkhaftes, ja Irres — Merkmale, die in dem vorliegenden Netsuke auch deutlich zur Geltung kommen. Vergleichbar ist das unsignierte oni yarai-Netsuke, das Otoman zugeschrieben ist (siehe Expressions of Style, Netsuke as Art, Scholten Japanese Art, New York 2001, Nr. 67).

Zertifikat

Vermarktungsgenehmigung für den EU-Binnenmarkt vorhanden

Provenienz

Privatsammlung, Düsseldorf

Literaturhinweise

Vgl. ein hinsichtlich der Stilmerkmale ähnliches, Otoman zugeschriebenes Stück in: Rosemary Bandini, Expressions of Style. Netsuke as Art. New York 2001, S. 53, Kat.-Nr. 67